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Unternehmen  Neue Hoffnung für den Chemiepark

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sprach am Montag mit Firmenvertretern über die Zukunft des Chemieparks Genthin .

Von Mike Fleske 12.07.2016, 05:30

Genthin l Ein sichtlich gelöster Ministerpräsident verließ am Montag gegen 13.30 Uhr die Gesprächrunde mit Vertretern der im Industriepark angesiedelten Unternehmen. „Die Grundsatzentscheidung, einen Chemiepark (nach dem Weggang von Henkel - d.R.) entstehen zu lassen, hat sich trotz aller Höhen und Tiefen als richtig erwiesen“, sagte Haseloff gegenüber Pressevertretern. Es habe durchaus Phasen gegeben, in denen man Befürchtungen haben musste, dass man im Chemiepark resigniere. „Heute muss ich allen sagen, dass sie auf allen Positionen gut gearbeitet haben.“

 Im Pressegespräch hob Haseloff insbesondere darauf ab, dass sich aktuell mit Sinarmas Cepsa (Betreiber der Sulfieranlage), Inprotec (Granulation) und Solvay (Tensidanlage) gleich drei weitere Unternehmen zum Chemiestandort Genthin bekannt hätten. Haseloff sicherte diesen Unternehmen landespolitische Unterstützung zum Beispiel bei Bauanträgen oder beim Vorantreiben der Entflechtung zu, damit „es schneller als bisher weitergeht“. Es solle zukünftig einen Chemie-Infrastrukturbetrieb aus einer Hand durch die Betriebe geben. „Wir wollen das, was bislang über QSG und andere Dienstleister getragten wurde, auf einen gemeinsamen Dienstleister übertragen“, gab der Ministerpräsident die Gespräche mit den Unternehmensvertretern wieder.

Haseloff unterstrich, das der Chemiestandort von „landespolitischer Bedeutung“ sei. Dabei betonte er auch, dass der Chemiepark Genthin der einzige in Sachsen-Anhalt sei, der neben einer Straßen- und Bahn- auch über eine Wasserstraßenanbindung verfüge. Resümierend ließ der Ministerpräsident durchblicken, dass es bei den Firmen im Chemiepark derzeit Verunsicherungen bezüglich der Abwasserbeseitigung gäbe. Hier müssten klare Vereinbarungen durch die Verbandsversammlung herbeigeführt werden. Es obliege letztlich auch den Bürgern vor Ort, ob Arbeitsplätze geschaffen werden oder nicht.

Die anwesenden Firmenvertreter bekräftigten ihren Willen, den Chemiepark gemeinsam zu tragen. „Die schwierigen Zeiten, in denen im Raum stand, dass die Versorgungsmedien etwa Strom und Gas abgestellt werden, sind zu Ende“, war sich Thomas Gillmann, Solvay-Werkleiter, sicher. Nicht nur sein Unternehmen plant nennenswerte Investition. Inprotec-Vorstand Pierre Schwerdtfeger kündigte an, dass in die dritte Granulieranlage mehrere Millionen Euro investiert werden.

Für Sinarmas Cepsa-Werkleiter Manuel Pedraza steht außer Frage, dass es ein langfristiges Engagement seines Unternehmens in der Kanalstadt geben wird. „Wir stehen hinter der heute getroffenen Vereinbarung“, machte er deutlich. Die Unternehmer werden in den kommenden Monaten im Gespräch bleiben. Den einen Satz, den Ministerpräsident Haseloff mit Nachdruck sprach, unterstrichen alle Anwesenden: „Eine unsichere Situation, wie sie es im vergangenen Jahr im Chemiepark gab, soll es zukünftig nie wieder geben.“