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Varianten Parken mitten im Grünen

Im Genthiner Bauausschuss wurden zwei Varianten für die Gestaltung von Parkplätzen an der Bahnhofstraße/Poststraße vorgelegt.

Von Simone Pötschke 26.04.2017, 07:00

Genthin l Das Ingenieurbüro Spiegler präsentierte den Ausschussmitgliedern zwei Varianten eines zukünftigen Parkplatzes, die sich im Wesentlichen nicht voneinander unterscheiden sollten. Denn beide sollen im vorderen Bereich der jetzigen Grünflächen angesiedelt sein und Platz für 22 Fahrzeuge bieten.

Unterschiede weisen beide in der Einstellung der Pkw aus, bei einer wird das Einstellen senkrecht und damit komfortabler möglich sein, bei Variante zwei wird eine Schrägaufstellung gewählt. Bei Variante eins muss eine Fläche von 856 Quadratmetern, bei Variante zwei ein Bereich von 780 Quadratmetern versiegelt werden. Etwa ein Viertel der gegenwärtigen Grünfläche wird dem Parkplatzvorhaben weichen.

Die Kosten für Variante eins (inklusive Beleuchtung) benannte der Vertreter des Ingenieurbüros auf 90.000 Euro, Variante zwei wird vorläufig auf 80.000 Euro geschätzt. Bei beiden Varianten ist der Abriss des alten Kiosks gesetzt, die Fläche von etwa 100 Quadratmetern soll dabei entsiegelt werden und mit hochwertigen Gehölzen aufgewertet werden. Auch die Randbepflanzungen sollen so aufgewertet werden.Der Vertreter des Ingenieurbüros bestätigte, dass es im Bereich des Parkes ein Maulwurf-Aufkommen, es handelt sich dabei um eine besonders geschützte Art, gebe. Diesbezüglich hatte sich eine Genthiner Bürgerin mit einer Beschwerde an die Verwaltung gewandt.

Der Planer sagte, dass das ausführende Unternehmen vor Beginn der Maßnahme einen Antrag an die Untere Naturschutzbehörde stellen werde, um das Vorhaben in Angriff nehmen zu können. Das Unternehmen beabsichtige, die Tiere zu vergrämen oder auch umzusetzen. Auf jeden Fall würden die Arbeiten nicht im Frühling, wenn der Maulwurf Jungtiere habe, ausgeführt werden, sondern erst im Herbst.

Der Grüne Lutz Nitz lenkte die vorgegebene Tagesordnung in eine andere Richtung, als er feststellte, dass die geplante Versiegelung für diesen Parkplatz grundsätzlich nicht notwendig sei, egal ob sich dort ein „Juchtenkäfer“ angesiedelt habe. Das hob in diesem Zusammenhang erneut die Alternativdiskussion über den Standort auf den Plan. Nach einer Meinungsverschiedenheit mit Gerd Mangelsdorf (CDU), ob der dritte Parkplatz hinter Avacon am Schwarzen Weg tatsächlich vom Stromanbieter gemietet wird, stellte Nitz die Frage in den Raum, wer überhaupt den Bedarf für einen Parkplatz für die Pendler ermittelt habe.

Dagmar Turian erwiderte, dass es sich um einen politisch formulierten Bedarf des Stadtrats handele. Unterschiedlicher Meinung waren Nitz und Mangelsdorf auch darüber, ob freie Parkplätze an der Südseite des Bahnhofes zur Verfügung stünden. Während Nitz meinte, dass es insbesondere auf der Höhe der Gaststätte „Zum Bären“ immer freie Parkplätze gäbe, zeigte sich Mangelsdorf davon überzeugt, dass die Parkplätze zu allen Zeiten besetzt seien.

Fachbereichsleiterin Dagmar Turian versuchte die Diskussion zu glätten, indem sie ankündigte, dem Beschluss zu den Parkplätzen, wenn er in den Stadtrat zur Entscheidung kommt, eine Anlage mit allen Fakten beizufügen, die zum Thema gehören. Sie habe nicht damit gerechnet, dass Ausschussmitglieder der Standortfrage noch einmal solche Bedeutung beimessen, sagte Turian.

Zum Auftakt der Beratung hatte sich Heinz Köppen erkundigt, ob das Protokoll der Vorort-Begehung durch die Stadtsenioren, die sich ganz intensiv mit der Parkplatz-Problematik beschäftigt hatten, vorliegen würde. Die Räte mussten dies verneinen. Das Variantenpapier geht nun zur Beratung in die Fraktionen.