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Veranstaltungen Besucher sind geduldig

Sport- und Kulturveranstaltungen werden wieder in Genthin angeboten. Jedoch machen sich die Corona-Auflagen bemerkbar.

Von Mike Fleske 16.09.2020, 08:00

Genthin l Langsam kehren Aktionen in die Veranstaltungskalender zurück. Allerdings müssen sich Veranstalter und Besucher an eine Reihe von Auflagen halten, um den Corona-Schutzvorgaben zu genügen. So gab es vor einigen Wochen sogar eine DJ-Party im Gewerbegebiet. „Für die aktuellen Umstände war die Party ein voller Erfolg, die Gäste hatten offensichtlich Spaß beim Tanzen und Ausgehen“, resümiert Veranstalter DJ ROB IN.

Man habe einen großen Aufwand in Kauf genommen, um die Party durchführen zu können. So gab es Einrittskarten nur im Onlineverkauf, das Gelände benötigte spezielle Ein- und Ausgänge und überall, wo die Mindestabstände nicht eingehalten werden konnten, mussten die Besucher einen Mundschutz tragen. „Im Großen und Ganzen haben sich die Leute gut an die aktuell geltenden Regeln gehalten. Allerdings mussten einige ermahnt werden.“ Kurzzeitig sei von den DJs auf der Bühne sogar auch mal die Musik beendet worden. „Damit sich eine größere Ansammlung erfolgreich auflöste.“

Positiv resümieren auch die Betreiber des Genthiner Veranstaltungsservice (GVS) ihr „Konzert-Experiment“ am Wolzensee in Rathenow, bei dem der Pianist Alberto Pizzo und der Rocksänger Ray Wilson auftraten. „Rathenow war für uns der Startschuss für eine Reihe, welche am 17. und 18. September in Brandenburg durchstartet“, erklärt Yvonne Wilke vom GVS. Man habe Personal vor Ort gehabt, das die Gäste zu ihren Sitzplätzen gebracht hat. „Diese waren mit dem Hinweis personalisiert, sich dort auch während der Pause und den gesamten Abend wieder dort einzufinden.“ Damit ging eine eher statische Konzertatmosphäre einher, die gerade bei einem Rock- und Popkonzert ungewöhnlich war.

Was die Besucher befremdete, war für die Verantwortlichen unbedingt notwendig. Denn Ordnungsamt und Polizei kontrollierten, ob die Vorschriften wie Abstände, Markierungen oder Zugänge eingehalten wurden und Desinfektionsspender vorhanden waren. Man habe, so Yvonne Wilke, einen sehr großen Aufwand getrieben und sei sogar mit dem Zollstock durch die Platzreihen gegangen, um die Abstände exakt zu vermessen. Letztlich habe alles geklappt, und mit der Erfahrung dieser Veranstaltung könne man nun in weitere Aktionen gehen.

Auch die Sport-Event-Verantwortlichen haben derzeit mehr Aufwand zu leisten. „In den vergangenen Wochen hatten wir drei Veranstaltungen unter den besonderen Bedingungen, die für uns einen höheren Organisationsaufwand bedeuteten“, blickt Falk Heidel vom Heidel-Event-Service zurück. „Uns ist sowohl bei der Matsch-Wolke, als auch beim Staffellauf und beim Fienercrosslauf aufgefallen, dass die Teilnehmer die Sondermaßnahmen geduldig über sich ergehen ließen, weil sie sich gefreut haben, dass es wieder Veranstaltungen gibt.“

Zudem habe Corona die Sportler nicht abgeschreckt. Beim Fienercross habe es gar einen Starterrekord mit 300 Teilnehmern gegeben. „Gemäß unseres Konzeptes mussten sich alle Teilnehmer und Besucher in Listen eintragen, für die Startnummernausgaben hatten wir extra Vorrichtungen gebaut, die die Einhaltung des Mindestabstandes garantierten.“ Selbst die Zeitmessung war betroffen und musste neu programmiert werden, damit sich der Mindestab- stand nicht negativ auf das Ergebnis auswirkte. „Laut Hygienevorschrift war es den Sportlern verboten, an der Wettkampfstätte zu duschen. Auch das haben die Läufer hingenommen.“

Erfolgreich konnte der Spee-Cup der Nachwuchsrennfahrer auch in diesem Jahr auf die Straßen Genthins gebracht werden. Allerdings war aufgrund der Corona-Beschränkungen einiges anders. „Aufgrund der besonderen Umstände durch Corona wurden alle Durchgänge als Einzelrennen durchgeführt. Das und die Herausforderung, bis kurz vor dem Start den Mundschutz zu tragen, waren ein zusätzlicher Prüfstein für die Sportler“, hatte der zweite Vereinsvorsitzende des Genthiner Radsportclubs, Tobias Buchheister, gegenüber der Volksstimme erläutert.

Etwas verwundert zeigten sich auch die Sportler, sie mussten auf einen Handschlag bei der Siegerehrung verzichten und sich ihre Medaille selbst von einem Tisch nehmen.