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Volkspark Aussicht auf Rettung für den Teich

Die Sanierung des schadstoffbelasteten Volkspark-Teiches in Genthin könnte mit neuer Technik vonstatten gehen.

Von Simone Pötschke 14.05.2019, 01:01

Genthin l Für den unter anderem mit Arsen belasteten und vor sich hindümpelnden Teich im Volkspark gibt es unerwartet Hoffnung. Obwohl ein Fördermittelantrag des Unterhaltungsverbandes Stremme-Nordfiener für die Sanierung des Teiches nicht den gewünschten Erfolg hatte.

Der Vorgang „Schlammteichsanierung“ wurde im Rathaus damit allerdings nicht geschlossen, wie Sachgebietsleiter Peter Knobel bei einer Vorortbesichtigung mit Grünen-Landespolitikern deutlich machte. In der Runde mit Klaus Rheda, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie, und Landtagsabgeordneter Wolfgang Aldag brachte er alternativ ein Belüftungsverfahren, eine „Beatmung des Teichs“, ins Gespräch, um der Schlammplage Herr zu werden.

Bei diesem technischen Verfahren, bei dem ein Schlauch mit einem Kompressor über eine Dauer von zwölf Wochen zum Einsatz kommen, könnte der Schlamm zu 60 Prozent reduziert werden. Die Kosten liegen bei 40.000 bis 50.000 Euro, mit Schlammaushub würden Kosten in Höhe von 200.000 Euro entstehen.

Peter Knobel machte aber auch klar, dass die „Beatmung des Teiches in Anbetracht des ständigen Laubeintrages keine Lösung auf ewig sein werde. Eine Verschlammung werde immer wieder auftreten, aber nicht in solch starkem Maße wie aktuell.

Die Teichsanierung, machte Lutz Nitz (Grüne) Druck, sei nur eine Komponente eines dringend notwendigen nachhaltigen Konzeptes für den Park, in dem auch die denkmalpflegerischen Aspekte Eingang finden sollten. Der Park sei von der Bevölkerung gewollt, deshalb müsse die Kommunalpolitik reagieren. Deshalb sollte unbedingt die Öffentlichkeit für das Projekt Park mitgenommen werden, betonte Nitz, auf dessen Initiative der Termin zustande gekommen war.

Ein Patentrezept, wie möglichst schnell und ohne größere finanzielle Belastungen für die Stadt eine Teichsanierung auf den Weg gebracht werden könnte, hatten Klaus Rheda und Wolfgang Aldag erwartungsgemäß auch nicht zu bieten.

Beide machten aber auch deutlich, dass es vorteilhafter sei, die Teichsanierung in ein Park-Gesamtkonzept einzuarbeiten und nicht losgelöst zu betrachten. Die Landespolitiker sicherten zu, die Genthiner bei Vorlage des Konzeptes unter anderem auch bei der Fördermittelproblematik zu unterstützen. Sie ließen aber auch keinen Zweifel daran, dass es darüber hinaus weiter das Engagement der Genthiner bedürfe, den Park wieder auf Vordermann zu bringen.

Alle Hoffnungen auf ein Parkkonzept beruhen derzeit auf einen Fördermittelantrag über das Leader-Programm, der sich auf 20.000 Euro beläuft. Wolfgang Aldag verwies darauf, dass unter anderem Lotto Toto Umweltprojekte fördere. „Das könnte eine Möglichkeit sein. Die Genthiner müssen einfach das Gespräch suchen“, sagte er. Als Antragsteller käme bei Lotto Toto allerdings nicht die Stadt in Frage, hier müssten Vereine aktiv werden.

Einen Wermutstopfen gab es bei dem Vor-Ort-Termin allerdings, gerade weil es ein großes öffentliches Interesse am Park gibt. Kürzlich wurde öffentlich, dass Thomas Dietert, studierter Biologe und Anlieger des Volksparkes, in Zusammenarbeit mit dem Morus-Haus ein Parkkonzept der Stadt vorgelegt hat, von dem Bürgermeister Matthias Günther (parteilos) bei dem Vor-Ort-Termin zwar Kenntnis hatte, aber nicht näher darauf einging.