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Weihnachtsmarkt Junge Talente und viele „rote“ Gesellen

Der Genthiner Weihnachtsmarkt wurde gefeiert. An drei Tagen gab es Weihnachtsflaniermeile und ein Programm mit jungen Talenten.

Von Mike Fleske 23.12.2019, 05:00

Genthin l Fast war es ein wenig zu warm für einen Weihnachtsmarkt. „Es ist fast wie ein Frühlingsfest“, witzelte Marina Conradi, Verantwortliche für die Veranstaltung bei der Stadt. Moderator Manfred Göbel entpuppte sich als eifriger Volksstimme-Leser. Da gab es dieser Tage in der Rubrik „Vor 10 Jahren“ die Meldung, dass 2009 der Weihnachtsmarkt bei Minus 13 Grad begangen wurde.

Bereits am Freitagnachmittag begann der Weihnachtmarkt mit einer Theaterveranstaltung im Rathaussaal. Die Jugendlichen des Jugendforums Genthin, Jerichow und Elbe-Parey hatten auf dem Marktplatz ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Da gab es die Trommelgruppe des Morushauses, Gesang von Chormitgliedern des Bismarck-Gymnasiums oder Lieder von der Band „Grashalm“ der jungen Kirche Genthin. Zudem auch Breakdance und Wortakrobatik namens Poetry Slam. Eine Entdeckung waren auch die beiden Moderatorinnen des Nachmittages Anabell Guckuk und Sarah Eckold, die locker durch das Programm führten. Der Freitagabend gehörte der Pogo Rock Band aus Belzig, die gekonnt Coverversionen bekannter Hits von Amy Winehouse oder Amy MacDonald präsentierten und mit Udo-Lindenberg und ZZ-Top-Imitationen unterhielten. „Die Gruppe ist gut, die können ruhig mal wieder kommen“, fanden nicht wenige der Zuhörer.

Die milden Temperaturen des Wochenendes hatten aber auch ihr Gutes: Über weite Strecken war es am Wochenende auf dem Marktplatz richtig voll. Die Besucher stöberten zwischen den Buden und Ständen von lokalen Vereinen und Organisationen und ließen sich von regionalen Versorgern kulinarisch mit allem verwöhnen, was zur Vorweihnachtszeit dazugehört.

Von der Waffel über den Bratapfel bis zur Bratwurst und dem Glühwein war für alles gesorgt. Übrigens auch von den mehrfachen Gewinnern des Suppenkochwettbewerbs des Kartoffelfestes. Erstmals war die Küche der QSG mit einem eigenen Stand vertreten. Kaffee, Kuchen und Waffeln, kredenzten die Schüler des Bismarck-Gymnasiums, die diesmal keinen Stand hatten, sondern in einem Haus zu finden waren. „Wenn es doch noch einen Temperatursturz gibt und es schneit, sind wir gut geschützt“, lachten die Schüler. Ebenfalls mit Getränken und Kulinarik wurden die Besucher bei der Genthiner Ortsgruppe der DLRG versorgt. Für Kurzweil sorgte ein umfangreiches Bühnenprogramm, das jeweils am Nachmittag begann. Da gab es Tanz vom Hort der Uhlandschule und von den Mitgliedern des Tanz- und Turnschuppens. Außerdem zeigten mit Celina Hoffmann, dem Duo Law und dem Ensemble Zeitdruck, junge Musiker der Region ihr Können.

„Ein Weihnachtsmarkt lebt immer auch von der kulturellen Vielfalt“, sagte Marina Conradi. Sie konnte die Band „Zeitdruck“ sozusagen auf dem kurzen Dienstweg akquirieren. Denn Gitarrist Colin Grundt ist Auszubildender in der Stadtverwaltung. Er musste später in einem Überbrückungsprogramm noch mal ran, als mit den Besuchern ganz ungeprobt und außerplanmäßig mit dem Publikum gesungen wurde. Da erwachte dann das Entertainer-Gen bei Moderator Manfred Göbel, der den spontanen Bühnen und Zuschauerchor zusammenbrachte. „Für mich ist das heute ein bewegender Tag“, bekannte Göbel. Denn eine junge Sängerin habe einst bei einer von ihm geleiteten Ferienfreizeit mitgemacht. „Nach Jahren haben wir uns heute wieder gesehen.“ Außerdem hätten er und Colin Grundt festgestellt, dass sie gemeinsame Verwandte hätten. Der Weihnachtsmarkt in Genthin ist somit für viele Erkenntnisse gut.

Auch für die, dass in Genthin nicht nur viele Weihnachtsmänner unterwegs sind, sondern auch eine Weihnachtsfrau. Das Ehepaar Christine und Heiko ließ sich mit den Besuchern ablichten. Auch mehrmals, wenn das erste Foto misslang. Fotografiert wurde ganz professionell auch am Stand von Foto König. Seit vielen Jahren mache man beim Weihnachtsmarkt mit und habe auch immer einen eigenen Weihnachtsmann dabei, mit dem sich die Besucher ablichten lassen können.

In diesem Jahr gab es mit dem von anderen Vereinen unterstützten Umzug des Black Belt Centers eine Neuerung. Noch muss der Umzug wachsen und wird vielleicht im kommenden Jahr noch ein wenig umfangreicher werden, aber der Anfang war gemacht. Überhaupt wirkte der Lastwagen auf dessen Ladefläche der Weihnachtsmann und seine Gehilfen zu finden waren, fast wie ein Karnevalswagen. Denn unaufhörlich prasselten bei der Rundfahrt durch die Stadt, Bonbons auf die Weihnachtsmarktbesucher nieder.

Am Sonntag ging das Markttreiben weiter. Das Genthiner Blasorchester spielte auf und die fleißigen Kinder wurden für ihre Weihnachtsbaumschmückaktion belohnt. Außerdem kam ein weiterer Weihnachtsmann, nämlich Alf Kubczyk, von vielen als „schönster Weihnachtsmann Sachsen-Anhalts“ bezeichnet, um mit den Besuchern zum Abschluss gemeinsam zu singen. Mit einem stimmungsvollen „Feliz Navidad“ endete der frühlingshafte Weihnachtsmarkt 2019.