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Wettbewerb Ein waschechtes Genthiner Chemie-Ass

Frederik Laurin Walter aus Genthin ist ein echter Experte seines Faches. Er gewann den Wettbewerb „Chemie - die stimmt!“.

Von Mike Fleske 05.01.2019, 00:01

Genthin l „Mein Interesse an dem Chemie-Wettbewerb, hat die Schule geweckt“, sagt Frederik Laurin Walter. Er sei mit dem Thema nicht von Haus aus in Berührung gekommen, sondern habe sich nach und nach damit beschäftigt.

Der Elftklässler lebt in Genthin, geht aber in Magdeburg auf das Werner-von-Siemens-Gymnasium. Dort habe ihm einst eine Lehrerin vom Wettbewerb „Chemie, die stimmt!“, berichtet und ihn für die Teilnahme gewonnen. Schnell stellten sich Erfolge ein. Ein vierter Platz 2017 und ein erster Platz 2018 konnte er holen. Im Bundesfinale musste Frederik Walter zwei theoretische Prüfungen und eine praktische absolvieren. Bei letzterer musste Frederik unter anderem den Stoff Acetylsalicylsäure synthetisieren.

Knifflig, aber durchaus lehrreich und mehr. „Ich denke schon, dass solche Wettbewerbe für das Fach Chemie werben“, sagt Frederik Walter. Außerdem sei es möglich, im Labor zu arbeiten und sich mit Mitschülern auszutauschen, die ähnliche Interessen haben. Es sei seine letzte Teilnahme am Chemie-Wettbewerb gewesen, da dieser nur bis zur elften Klasse laufe.

Frederik zeigte bereits in jungen Jahren viele Begabungen. Etwa bei Teilnahmen an Mathematik- und Physik-Olympiaden oder Lese-Wettbewerben. Vor einigen Wochen war er zudem einer von neun Teilnehmern seiner Schule am Landesseminar Biologie in Gatersleben. Frederiks größtes Interesse gilt aber der Chemie. Denn mit dem Chemie-Wettbewerb werde zudem der Blick auf die kommende Ausbildung gelenkt.

Mit der Berufswahl beschäftigt sich der 17-Jährige bereits intensiv, schließlich hat er nur eineinhalb Jahre bis zum Abitur. „Ich denke, dass ich ein Chemie-Studium machen werde“, sagt er. Bis es so weit ist, steht noch etwas Schulzeit an - mit langen Schultagen. Frederik fährt jeden Morgen mit dem Zug nach Magdeburg. Um sechs Uhr geht es los, erst um 16.30 Uhr ist er wieder in Genthin.

Auf den langen Tag angesprochen, schmunzelt er: „Ich habe ja auch einige Pausen dazwischen und sitze nicht nur im Unterricht.“ Seine Schultage sind nicht umsonst so lang. Denn zum Unterricht am Siemens-Gymnasium gehört auch Spitzenförderung. Da Frederiks Begabung erkannt wurde, bekommt er pro Woche vier Stunden zusätzlichen Unterricht. Zwei davon im Fach Mathematik, die beiden weiteren Stunden wechseln zwischen Chemie und Physik. Daher die langen Tage, die aber genau wie der Lernwettbewerb Bausteine auf dem Weg zum Beruf sind.

Darüber hat sich Frederik Walter schon recht deutlich Gedanken gemacht. Fünf Jahre würde über den Bachelor-bis zum Masterabschluss studieren. „Dann wären es noch mal drei Jahre bis zur Promotion.“ Die Universitäten Leipzig oder Berlin könne er sich dafür vorstellen. Seiner Heimatstadt Genthin müsste er dafür allerdings den Rücken kehren, ob er als Spitzenfachkraft in die Kanalstadt zurückkehren könnte, weiß Frederik nicht.

„Natürlich werden im Moment besonders im Chemiepark Fachkräfte gesucht, aber ob das in rund zehn Jahren immer noch so ist, kann man jetzt noch nicht sagen“, gibt er sich abgeklärt. Dennoch ist er nicht abgeneigt, seine berufliche Laufbahn in seiner Heimat zu beginnen. „Wenn ich hier einen guten sichere Job finden könnte, kann ich mir das gut vorstellen“, sagt er.

Denn schließlich hat er seine Wurzeln in Genthin, gerade auch weil Chemie nicht alles ist. In der Stadt am Kanal ist der 17-Jährige Mitglied im Kanuverein und dort ein guter Sportler. Durch die Trainingsstunden und die gemeinsamen Wasserwanderungen bleibe er seiner Heimat verbunden, sagt Frederik Walter.