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Winterdienst Warten auf den Schnee-Einsatz

Für den Winterdienst steht ein vierköpfiges Team der Einheitsgemeinde Elbe-Parey in den Startlöchern.

Von Frank Bürger 27.01.2019, 04:00

Parey l „Es sind 60 Kilometer Wegstrecke, die hier in der Einheitsgemeinde zu beräumen sind“, merkt Daniel Ladwig in seinem Büro der Agrar GmbH Zerben an. Im Auftrag der Gemeinde räumen sein Team und das Team der S & W Agrar GmbH Bergzow die Gemeindestraßen frei. Insgesamt sind es vier Personen, die zum Einsatz kommen, wenn der Startschuss fällt.

Als Kommunikationsmittel dafür dient eine WhatsApp-Gruppe. Diese trägt den Namen „Winterdienst“. „Da sind alle mit dabei, die damit zu tun haben“, erklärt Ladwig. Da sind die beiden zweiköpfigen Teams der landwirtschaftlichen Betriebe, da sind die Mitarbeiter des Bauhofs und da ist die Verwaltung der Einheitsgemeinde Elbe-Parey. Zum ersten Mal im neuen Jahr war es fast so weit, als vor einigen Tagen die ersten Flocken vom Himmel fielen. Da tauschten sich Ladwig und der Haupt- und Ordnungsamtsleiter noch in der Nacht intensiv darüber aus, ob man die Maschinen in Gang setzt. Doch zu wenig kam vom Himmel, um den Winterdienst zu starten.

Eine Internetseite dient den Kollegen ebenfalls als wertvolles Hilfsmittel. Über „wetter.com“ verfolgen die Winterdienstler aktuell wie es in Sachen Schnee in der Region aussieht. Auf der Seite ganz genau angezeigt, wann und wo Niederschlag zu erwarten ist und ob aufgrund der Temperaturen mit Glätte zu rechnen ist. Wenn am Morgen der Wecker von Teammitglied Tobias Speth schellt, wird die Internetseite zuerst überprüft.

Doch ganz verlässt der junge Landwirt sich nicht auf die Digitalisierung und Technik – mit einem Blick aus dem Fenster steht schnell fest, ob er wirklich aufstehen muss oder sich noch einmal hinlegen kann, bis der Wecker ein zweites Mal klingelt. Wenn nicht, heißt es an die Arbeit zu gehen und den Trecker mit dem Schild „Spethi“ über der Scheibe in Gang zu setzen. „Es ist gut, dass hier die Landwirte diese Aufgabe [des Winterdienstes] übernehmen“, ergänzt Ladwig So stehen die Trecker in den Wintermonaten nicht ganz still.“

Der Ablauf des Winterdienstes in Parey ist klar geregelt. Seit drei Jahren sind die beiden landwirtschaftlichen Unternehmen dafür verantwortlich. Beide teilen sich den Ort untereinander auf. Die Agrar GmbH Zerben übernimmt Hohenseeden, Güsen und Zerben. Die S & W Agrar GmbH Bergzow übernimmt Bergzow, Derben und Ferchland. Die Räumpflicht besteht von morgens um 5 Uhr bis abends um 21 Uhr.

Ladwig erklärt, hier gehe es um Prioritäten. „Zuerst sind die Schulen und die Kitas dran“, sagt er. Ein weiterer wichtiger Anlaufpunkt des Einsatzes ist der Bahnhof Güsen. Dann kommen die Straßen mit Busverkehr dran. Danach erst werden nach und nach alle anderen Straßen abgearbeitet.

Das Bergzower Team fährt zuerst zur Pareyer Sekundarschule. Danach ist Bergzow selbst dran, weiter geht es nach Derben, Neuderben sowie Ferchland. Zum Schluss arbeitet sich das Team von Jörg Schulze-Wext auch in Parey durch.

Ein Problem sind Fahrzeuge am Straßenrand, die so geparkt sind, dass die Trecker mit den breiten Schaufeln nicht durchkommen. „Wir bitten die Anwohner darum, darauf zu achten“, sagt Daniel Ladwig. „Es ist gut, dass hier die Landwirte diese Aufgabe [des Winterdienstes] übernehmen“, ergänzt Ladwig. So stehen die Trecker in den Wintermonaten nicht ganz still. Und es gibt Arbeit für Einheimische.“ Zu den Winterdienstlern gehört auch Stephan Keimel. Er ist seit zwölf Jahren in Zerben in der Landwirtschaft tätig und seit 2017 Geschäftsführer der Bio Agrar GmbH.