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Wohnbau Mit Komfort dem Leerstand trotzen

In ihrer Mitgliederversammlung zogen Vorstand und Aufsichtsrat der Genthiner Wohnungsbaugenossenschaft eG (GWG) Bilanz.

Von Natalie Preißler 15.06.2018, 05:00

Genthin l „Ich hoffe, dass die Talsohle der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung der Stadt erreicht ist“, sagte Ronald Maiwald, Vorsitzender des Aufsichtsrates. Auch 2017 musste die GWG dieser mit dem Rückbau von Wohnungen entgegentreten. Zum Ende des Jahres 2017 gab es im Bestand 1206 Wohnungen. Das sind 397 weniger als im Vorjahr. Bis Ende 2018 werden insgesamt 565 Wohneinheiten vom Markt genommen.

Die Leerstandsquote hat sich von 15,8 Prozent im Dezember 2016 auf 22,9 Prozent zum Jahresende 2017 erhöht. Auch die Anzahl der Genossenschaftsmitglieder ist weiter gesunken. Vorrangig durch Sterbefälle und Wegzug zählten zur Genossenschaft Ende 2017 noch 1105 Mitglieder, dies sind 81 weniger als im Vorjahr.

Ein großes Thema ist nach wie vor die Modernisierung von Wohnraum. So soll die Nachfrage mit technischer Aufrüstung, zum Beispiel durch Fahrstühle und altersgerechten Umbau, gesteigert werden. „Oft ist das technisch Machbare aber finanziell nicht tragbar“, räumte Maiwald ein.

Bei seiner Rückschau auf das Geschäftsjahr 2017 ließ zuvor Vorstandsmitglied Wolfgang Kadura die Großprojekte der GWG Revue passieren. In Gillhoffstraße, Wiesenweg und Lorenzstraße wurde insgesamt 19.044 Quadratmeter Wohnfläche zurückgebaut. Für den Umzug von 99 Mietparteien entstanden hier Kosten in Höhe von 81.000 Euro.

Sanierungen von Treppenhäusern in der Hasenholztrift, Modernisierung von Wohnungen zum Beispiel mit bodengleichen Duschen oder Fassadensanierung im Baumschulenweg und Rotdornweg standen 2017 auf der Agenda. Allein für die Beseitigung von Spechtschäden wurden rund 10.000 Euro fällig. Fassadensanierungen schlagen mit 87 000 Euro zu Buche. Auch der Umbau der Begegnungsstätte Gröblerstraße in altersgerechte Wohnungen wurde 2017 realisiert. Allein dafür flossen beispielsweise 179.000 Euro.

Für die Entscheidung die Begegnungsstätte umzubauen spricht, dass ab dem 1. Juli auch die letzte der drei dort entstandenen Wohnungen in ein Mietverhältnis übergeht. In Summe flossen 2017 allein in die Modernisierungsmaßnahmen rund 491 000 Euro. Insgesamt schloss die GWG das Geschäftsjahr 2017 mit einer Bilanzsumme von 31.300 022,79 Euro und einem Jahresfehlbetrag aufgrund des Investitionsvolumens in Höhe von 61.945,81 Euro ab. Dieser soll nach Entscheidung der Mitglieder durch Sonderrücklagen ausgeglichen werden.

Neben dem Rückblick auf bereits Geschafftes gab Vorstandsmitglied Angela Grube eine Vorausschau auf laufende und kommende Projekte. Weniger erfreulich: Noch immer fehlen die Baugenehmigungen für die Ausstattung der Hausnummern 21 und 25 in der Gröblerstraße mit Aufzügen. Für die anderen Hausnummer liegt diese seit Mai 2018 vor. Etwa 50 Prozent, rund 320.000 Euro für die Investition, kommen aus dem „Sachen-Anhalt Aufzugsprogramm“.

Für die Sanierung der Grundleitung in der Keplerstraße wurden bereits 330.000 Euro investiert. Und in den Wohnungen der Hasenholztrift 46 bis 80 soll noch in diesem Jahr eine neue Heizungsanlage Einzug halten. Ob es hier einen Vertrag mit einem externen Anbieter gibt oder eine eigene Versorgung durch die GWG erfolgt, wird noch entschieden.

Turnusgemäß wurden am Mittwoch zwei neue Mitglieder des Aufsichtsrates gewählt. Margrit Herbst stellte sich nicht mehr zur Wahl und wurde aus ihrer langjährigen Tätigkeit mit einem Blumengruß verabschiedet. Als alte und neue Aufsichtsräte wurden Ronald Maiwald und Wolfgang Meißner gewählt.