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Zukunftstag Eine Stippvisite im Berufsalltag

Viele Jugendliche aus Genthin haben die Schulbank gegen einen Betriebsbesuch getauscht. Anlass war der "Zukunftstag".

Von Mike Fleske 29.03.2019, 00:01

Genthin l Was ist Wirtschaft? Wie entsteht ein Geschäftsmodell? Welche Bereiche gibt es in einem Unternehmen? Mit kniffligen Fragen waren am Donnerstag die Siebtklässler Tabea Jericke, Niklas Babick und Sabri Alali im Besprechungsraum des Technologie- und Gründerzentrums (TGZ) beschäftigt.

TGZ-Geschäftsführerin Elisa Heinke ließ die Köpfe der jungen Besucher rauchen und es gab einen Crash-Kurs in Sachen Unternehmensgründung und Firmenbegleitung. „Ich finde, dass Wirtschaftsförderung ein interessantes Thema ist und wir viel erfahren, wie Unternehmen funktionieren“, erklärte Niklas seine Entscheidung für den Tag im TGZ. Für Sabri war es eine Möglichkeit, sich auch im Hinblick auf die Ausblidungsplatzsuche zu orientieren: „So erfahren wir, was es in unserer Gegend alles gibt.“ Tabea ist ein wenig kritischer: „So eine Aktion ist gut, aber um etwas über Betriebe zu erfahren, müssten wir länger vor Ort sein, nicht nur einen Tag.“ Das Trio besuchte am Nachmittag die Firma TCS (Tür Control Systeme) und sah sich in der Praxis an, was am Morgen in der Theorie besprochen wurde.

Viel los war am Donnerstag auch im Revierkommissariat Genthin. Schüler der 6. Klassen der Sekundarschule „Am Baumschulenweg“, schauten vorbei und ließen sich von den Regionalbereichsbeamten Michael Kliemann und Heiko Möhring die Möglichkeit zur Ausbildung bei der Polizei erläutern, die mit einem guten Realschulabschluss beginnt. Auch gilt es, einige praktische und theoretische Hürden zu nehmen, bevor man bei der Bereitschafts- oder Schutzpolizei eingesetzt wird. Daneben gab es eine Führung durch die Station an die Wache und zu den Zellen im Gewahrsamsraum. „Ich fand das nicht schlimm“, meinte Franz Schwandt aus der 6b. Seine Klasse war bei der Polizei und bei der Nahverkehrsgesellschaft PNV. Das sei durchaus spannend gewesen.

Bei der Polizei eine Ausbildung anzufangen, könne er sich vorstellen: „Wir haben erfahren, dass man dafür sportlich sein muss und das Sportabzeichen in Silber benötigt, ich mache seit sechs Jahren Ju-Jutsu, vielleicht hilft mir das.“ Sein Klassenkamerad Jeremy Mehlhase hatte die Ausführungen der Polizeibeamten mit großem Interesse verfolgt.

„Für mich wäre das eine gute Sache, aber ich bin noch etwas zu klein.“ Derzeit erreicht der Sekundarschüler die für die Bewerber geforderte Mindestkörpergröße von 1,60 Meter noch nicht. Allerdings hat er noch ein paar Jahre Zeit, bis es mit der Ausbildung ernst wird. Mit Interesse verfolgten die Schüler der 6. Klasse zudem die Ausführungen von Pflegefachkraft Kerstin Eichhorn im Seniorenzentrum Haus „Georg Stilke“.

Die Pflege sei ein interessanter Bereich, aber nicht so einfach, meinte Lena Lentz. „Man lernt viele Leute kennen, braucht mit den Senioren aber viel Geduld.“ Wenn man selbst mal keine gute Laune habe, müsse man dies verbergen. „Das kann man nicht an den Senioren auslassen.“ Vorstellen könne sie sich den Pflegeberuf durchaus.

Wie erfolgreich am Zukunftstag für den Pflegeberuf geworben werden kann, zeigt das Beispiel Erik Schenk. Er ist Auszubildender im zweiten Lehrjahr im Seniorenzentrum. „Ich war ebenfalls am Zukunftstag hier, als ich in der 6. Klasse war, und von da an stand meint Berufswunsch fest“, berichtet er.

Es sei ein abwechslungsreicher Beruf. „Und man bekommt viel von den Menschen zurück.“