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Johanniter oder Salus? Zwei Träger könnten für eine medizinische Notversorgung in Genthin in Frage kommen

Aktuell will die landeseigene Krankenhausgesellschaft Salus bis 1. August ein Konzept für ein sogenanntes Intersektorales Gesundheitszentrum (IGZ) in Havelberg erarbeiten.

Von sm Aktualisiert: 30.07.2021, 05:38
Lutz Nitz und Gerd Mangelsdorf bei einer gemeinsamen Protestaktion für die Genthiner Notfallversorgung in Tangermünde
Lutz Nitz und Gerd Mangelsdorf bei einer gemeinsamen Protestaktion für die Genthiner Notfallversorgung in Tangermünde Mike Fleske

Genthin - „Es wäre eine große Leistung, wenn wir es mit unserer Forderung nach einer neu einzurichtenden medizinischen Notversorgung rund um die Uhr in die anstehende Koalitionsvereinbarung schaffen würden“, sagt Lutz Nitz, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/DIE GRÜNEN/Ländliche Wählergemeinschaft Fiener, in der jüngsten Sitzung des Medizinischen Ausschusses am Mittwoch. Diesem hehren Ziel werde alles untergeordnet. Denn nur, wenn das erreicht werde, könne man über die nächsten Schritte reden und mit den beiden Gesellschaften weiter arbeiten, die mit dem Thema betraut sind.

Aktuell will die landeseigene Krankenhausgesellschaft Salus bis 1. August ein Konzept für ein sogenanntes Intersektorales Gesundheitszentrum (IGZ) in Havelberg erarbeiten. „Das“, so Nitz, „müssen wir uns zum Vorbild nehmen“. „Überhaupt sollten wir alles tun, dass Genthin und Havelberg in dieser Sache zusammengehen.“ Denn wenn Havelberg das schaffe, ein solches IGZ zu bekommen, dann habe auch Genthin eine Chance.

Politiker in das Anliegen einbinden

Alternativ würden immer noch die Johanniter mit ihrem Angebot stehen. Sie wollen auf dem Gelände des einstigen Krankenhauses in Genthin ein Seniorenzentrum errichten. Dies würden sie, so Lutz Nitz, der erneut mit Vertretern darüber gesprochen hat, so bauen, dass es hier auch Räumlichkeiten geben würde, in denen eine medizinische Not- oder Grundversorgung rund um die Uhr untergebracht werden könnte.

Es gelte jetzt also weiter, Bundestagskandidaten und Landtagsabgeordnete in das Vorhaben einzubinden. Jedes Ausschuss-Mitglied tut dies mit den Leuten seiner Partei. Das Gespräch mit Staatssekretärin Beate Böker, auf das große Hoffnungen gesetzt werden, steht noch aus.

Wie ist die Stadt auf Katastrophenfall vorbereitet?

Nitz regte angesichts der jüngsten Erfahrungen bei der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfahlen an, dass einmal zusammengestellt werde, wie der Ablauf sei, wenn in Genthin der Katastrophenfall eintreten würde. Es gäbe diesbezüglich einige Unsicherheiten in der Genthiner Bevölkerung. Bürgermeister Matthias Günther verweist auf den Landkreis. Der rufe den Katastrophenfall aus und richte einen Katastrophenschutzstab ein. Achim Schmechtig ist als Stadtwehrleiter integriert und sieht die Stadt gut vorbereitet. Nach dem verheerenden Hochwasser-Geschehen 2013 sei ein neuer Schutzplan erarbeitet worden und auch für den Katastrophenfall im Chemiepark gibt es Pläne, wie dann vorzugehen sei. Einen extra Sondereinsatzplan gäbe es zudem für den Fall, dass bei der Deutschen Bahn im Kreisgebiet etwas passieren sollte. Der Ausschuss beschließt, dass für eine der kommenden Stadtratssitzungen eine Infovorlage erarbeitet wird, was die Stadt für den Katastrophenfall alles vorhält, inklusive all jener Dinge, mit denen sich jeder Bürger selbst für einen Ernstfall wappnen sollte.