1000-Jahr-Feier Suderode putzt sich

Suderode ist der zweitkleinste Ort in der Stadt Osterwieck, aber er kann nächstes Jahr ein großes Jubiläum feiern.

Von Mario Heinicke 21.11.2017, 05:00

Suderode l In Suderode muss man die Maßstäbe anders anlegen. Wenn dort 13 Leute in der Feuerwehr sind, dann ist das vergleichsweise wie 500 Personen in Osterwieck. Auch der Heimatverein zählt 13 Mitglieder. 2013 wurde er anlässlich der bevorstehenden 1000-Jahr-Feier Suderodes gegründet. 2018 ist es soweit, vom 15. bis 17. Juni soll dieses ganz besondere Jubiläum gefeiert werden.

„Das Programm steht“, sagt Clemens Düfert, bei dem die Fäden der Organisation zusammenlaufen. Er vertritt Suderode auch im Wülperöder Ortschaftsrat. Das Programm ist aber nicht alles, das Dorf will sich auch herausputzen für das Jubiläum.

„In den vergangenen sechs Wochen hatten wir vier Arbeitseinsätze“, berichtet Düfert. Wenn diese nur mit einer Handvoll Leute besetzt waren, so ist das eben auch relativ zu sehen. Am Sonnabend verpflanzten zum Beispiel Anja Breier und Uta Schönhoff Blumenzwiebeln am Straßenrand, die im kommenden Frühjahr als Farbtufer blühen sollen.

Bisher wurden von den Freiwilligen zum Beispiel brachliegende Flächen gemäht und Hecken geschnitten. Augenfällig ist die neugestaltete Grabfläche der Familie Michaelis-Braun neben der Kirche. „Mit Einverständnis der Familie“, wie Clemens Düfert hinzufügte. Hier steht auch der Grabstein von Dr. Hans Pigger, einem der ersten Lungenärzte in Deutschland, der bis zu seinem Tod 1940 in einer Lungenheilstätte bei Sorge arbeitete. Diese Fläche ist nun gesäubert und mit Steinen ausgelegt worden.

Eine „Großbaustelle“ dürfte noch der Suderöder Park werden. Eigentlich eine Idylle mit Teichen und Wegen, sogar einem Mühlrad. Seit einer Baumfällaktion vor wenigen Jahren jedoch ziemlich verwüstet. Zudem mussten die morsch gewordenen Brücken über diverse Gräben abgerissen werden. Bis zur 1000-Jahr-Feier soll aber auch der Park wieder blitzen. Der Heimatverein will hier gemeinsam mit dem ­Angelverein, der die Teiche nutzt, Hand anlegen. Auch für die Brücken deutet sich mithilfe eines Sponsors eine Lösung an.

Viel Arbeit also für die Suderöder, denn „nebenbei“ steht ja noch die Arbeit für das Jubiläumsprogramm an. So wollen die Einwohner selbst ein Theaterstück aufführen. Wie vor Jahren beim „Sommernachtstraum“ der Göddeckenröder Jugendgruppe. „Der Titel des Stücks ist noch geheim“, sagt Clemens Düfert. Aber einige aus jener Jugendgruppe, nun erwachsen, werden auch mitspielen.

In so einem kleinen Ort wie Suderode werden die Wege bei den Festlichkeiten natürlich kurz sein, sich nahezu aneinanderreihen. Von der Kirche mit ihrem Vorplatz, dem gegenüberliegenden Amtsgarten über den Gutshof bis zum Park. Nur das geplante Bogenschießen ist etwas abseits, aber auch nur 200 Meter.

Das klein bemessene Dorf ist der Grund, dass es keinen Festumzug geben wird, auch nicht zum Feuerwehrjubiläum. Eine Runde ließe sich mit Fahrzeugen überhaupt nicht drehen. Aber eine Chronik soll es geben. Und eine Fotoausstellung. Für die übrigens noch Aufnahmen aus der Zeit der DDR, als das Dorf im Grenzsperrgebiet lag, gesucht werden.

Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die Suderöder zu leisten imstande sind, bietet übrigens der Weihnachtsmarkt am 2. Dezember ab 17 Uhr auf dem Kirchvorplatz. Auch wenn das Dorf zurzeit wegen einer Straßenbaustelle nur über Umwege zu erreichen ist, hoffen die Einwohner und ihr Heimatverein schon da auf viele Gäste.