Mit viel Humor Kondition trainiert

Langenstein l Auf den ersten Blick dachten die Zuschauer wohl, es handelt sich um ein Fußballspiel auf einem anderen Planeten. Die Kicker steckten mit den Oberkörpern in durchsichtigen, aufblasbaren Gummihüllen. Wenn zwei Spieler aufeinander prallten, gab es ein lautes Quietschen. Dann standen sie sofort auf und es ging weiter. „Das ist Loopyball – und macht viel Spaß. Der Teamgeist steht dabei im Vordergrund. Außerdem wird die Ausdauer trainiert“, erklärte Sebastian Knobbe, Vereinsvorsitzender des SV Langenstein.

„Los Jungs, auf geht‘s! Ran an den Ball.“

Maik Franz, ehemaliger Bundesligaprofi

Diese Trainingsmethode brachte Maik Franz (Jahrgang 1981) am Donnerstag mit auf die schmucke Sportanlage des SVL. Der ehemalige Bundesligaprofi wuchs in Langenstein auf und erlernte dort das Fußballspielen. Später lief Franz unter anderem für Eintracht Frankfurt, den VfL Wolfsburg oder Hertha BSC auf. Gesundheitliche Probleme beendeten seine aktive sportliche Laufbahn. Doch auf dem Rasen der Sportanlage im Maiwinkel war er topfit. „Los Jungs, auf geht‘s! Ran an den Ball“, feuerte er die Spieler auf dem Feld an. Dann steckte der Fußballer selbst in der riesigen, runden Hülle und kickte mit.

Den Kontakt zum einstigen Bundesligakicker nahm Sebastian Knobbe über die Aktion „Fan Force One“ auf. Auf dieser Internetseite einer rheinland-pfälzischen Brauerei können Fans beziehungsweise Amateurmannschaften solche Wünsche äußern. „Maik rief mich dann an und sagte, dass er mit seinem alten Heimatverein mal gern trainieren möchte“, so Sebastian Knobbe. Weiter sagte der Vereinsvorsitzende begeistert: „Das Konditionstraining war anstrengend, aber lustig. Maik hat immer gute Sprüche drauf.“ In puncto Ausdauer hatte Maik Franz noch etwas Kurioses auf Lager: Es wurden Teams gebildet, die Traktorreifen auf die Altenburg ziehen mussten.

Auch die letzte Trainingseinheit ließ keine Wünsche offen. Die SVL-Spieler mussten 15-mal um das runde Leder kreisen und dann den Ball ins leere Tor schießen. Was relativ einfach klingt, erwies sich dann in der Praxis als tückisch. Viele schossen vom Elf-Meter-Punkt ans Gehäuse, vorbei oder darüber. „Beim Training war alles dabei: Teambildung, Kraft und Spaß“, lobte im Anschluss Kai Wiesel. Max Staat sagte: „Es hat viel Spaß gemacht. Maik ist ein lustiger Typ.“

Alle Teilnehmer lauschten natürlich den Abschlussworten von Maik Franz: „Ihr habt eine top Orientierung und super mitgemacht. Das Training war ein absoluter Erfolg, und es war auch für mich anstrengend.“ Im Verein sei vieles möglich, wenn man an sich glaube. Es werde einen guten Startschuss für die neue Saison geben. Der Volksstimme sagte Franz außerdem: „Meine Eltern wohnen gleich hier um die Ecke. Es ist schön, wieder seine Wurzeln, den Verein und die alte Heimat zu besuchen. Es war ein toller Tag.“