Premiere Dualer Student bei den Halberstadtwerken
Kevin Jung absolviert bei den Halberstadtwerke eine duale Ausbildung. Gleichzeitig studiert er an der Hochschule Harz.
Halberstadt l Seit Montag haben auch die Halberstadtwerke einen „dualen Studenten“. Kevin Jung absolviert bei dem kommunalen Energieversorger eine Ausbildung im Bereich Büromanagement und studiert gleichzeitig an der Hochschule Harz das Fach Betriebswirtschaftslehre. In vier Jahren wird der junge Halberstädter einen anerkannten IHK-Abschluss in der Tasche haben und gleichzeitig seinen Bachelor.
Das war genau das, was der 19-Jährige nach seinem Abitur am Martineum wollte. Studium oder Ausbildung - das war nicht die Frage, die sich ihm stellte. Er wollte beides, und schlug deshalb bereits beim Bewerbungsgespräch diese Variante seinem künftigen Arbeitgeber vor. „Ich wollte in der Region bleiben“, begründet Jung die Wahl von Uni und Lehrstelle direkt vor der Haustür. Die Halberstadtwerke zögerten nicht lange, sagten zu und fanden in der Hochschule einen Partner, der das Modell schnell und unbürokratisch mittrug.
Warum, das erläuterte Hochschulrektor Armin Willingmann, als er am Montag gemeinsam mit Stadtwerke-Chef Bodo Himpel den Kooperationsvertrag unterzeichnete. Wie bei Unternehmen sinke auch an der Hochschule die Bewerberzahl. Wenngleich der Bereich Wirtschaftswissenschaften derzeit gut nachgefragt sei, helfen solche Programme dennoch, dass seine Einrichtung für Studierende attraktiv bleibt. Bislang liege die Zahl der „dualen Studenten“ an der Hochschule im zweistelligen Bereich.
Doch auch die Halberstadtwerke profitieren von Kevin Jung, sagte Geschäftsführer Himpel. Angesichts der sich abzeichnenden neuen Geschäftsfelder benötige sein Unternehmen immer „gut ausgebildetes Personal“. Attraktive Ausbildungsangebote seien wichtig für die Zukunft der Region. Nur so lasse sich der Trend umkehren und die Abwanderung stoppen.
Die positiven Aspekte für den Standort Halberstadt hob Stadtwerke-Vertriebschef Rainer Gerloff hervor. Doch die Halberstadtwerke profitierten ebenfalls von der Kooperation mit der Hochschule, die nicht nur im Bereich des dualen Studiums stattfindet. Auch im Rahmen von Bachelorarbeiten und Praktika arbeiten beide eng zusammen. Der „gewisse frische Wind“, den die Studenten mitbringen, sei für den Energieversorger ein Gewinn.
