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Verkehrsstress Umleitung sorgt für Frust an Ampeln

Straßenbauarbeiten in Halberstadt fordern von den Autofahrern Geduld. Kritik gibt es auch an den Ampelschaltungen.

Von Dennis Lotzmann 10.09.2015, 01:01

Halberstadt l Die Kreisstadt und ihre Ampeln. Immer wieder sorgen die Lichtzeichenanlagen für Diskussionsstoff und Unmut bei Autofahrern. Mal wird moniert, dass die grüne Welle nicht funktioniere, mal herrscht Kopfschütteln, weil manche „Lichtorgel“ auch vergleichsweise spät am Abend noch in Betrieb ist. Bärbel Brauckhoff aus Harsleben bringt nun einen weiteren Aspekt in die Diskussion. Sie kritisiert, dass die Schaltzeiten an einigen Ampeln entlang der aktuellen Umleitungsstrecke nicht an das erhöhte Verkehrsaufkommen angepasst worden seien. Das, so ihre Forderung, sollte korrigiert werden.

Die aktuellen Probleme seien vor allem am Kreuzungspunkt von Magdeburger Straße (B 81) und der Straße Am Breiten Tor zu beobachten, so die Autofahrerin. „Wenn ich vom Breiten Tor kommend, die Bundesstraße queren will, ist die Grünphase einfach viel zu kurz, man steht ewig“, bringt die Harslebenerin ihren Unmut auf den Punkt.

Kritik, die Stefan Hörold als Chef der Halberstädter Niederlassung der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) durchaus nachvollziehen kann. „Wir haben hier in der Tat einige Probleme, die bei den Autofahrern für Verärgerung sorgen“, räumt der Behördenleiter ein.

Das von der Volksstimme-Leserin geschilderte Problem sei bekannt, resultiere aber nicht direkt aus jener Ampel, erklärt Hörold. Vielmehr handele es sich um eine Folgeerscheinung, die von einer anderen Lichtsignalanlage ausgelöst werde.

Konkret: Die Umleitungsstrecke beginne an der Hellweg-Kreuzung und führe von der Quedlinburger Straße (B 79) über die Oehlerstraße zur Richard-Wagner-Straße. Die dortige Ampel sei mit dem Straßenbahnverkehr verknüpft, der Vorrang habe. „Wenn eine oder zwei Bahnen unterwegs sind und den Verkehr von der Oehlerstraße etwas länger blockieren, rollt diese Kolonne anschließend entsprechend geballt in Richtung Am Breiten Tor weiter, wo sie sich dann erneut länger staut“, so Hörold.

Jene Folgeerscheinung könne man jedoch nur mit einer Softwareanpassung dieser Ampelsteuerung lösen. Das wiederum bedürfe etwa drei Wochen Vorlauf. Und in etwa dieser Zeitspanne sollen die aktuellen Bauarbeiten am Heineplatz als Auslöser des Umleitungsverkehrs beendet sein. Deshalb will Hörold nichts verbindlich versprechen, aber: „Wir prüfen, ob wir die Abläufe für die restlichen drei Wochen irgendwie optimieren können.“

Zugleich bittet er die Verkehrsteilnehmer um Nachsicht für die Behinderungen. Die Bauarbeiten am Heineplatz, bei denen die Fahrbahndecke entlang der Straßenbahngleise abgefräst und erneuert wird, seien unvermeidlich. Sie sollen bis zum 2. Oktober abgeschlossen werden.

Neben der Fahrbahndecke der B 81 werden auch die Gossen erneuert. Obendrein wird in der Schwanebecker Straße der bisherige Radweg verbreitert, sodass er künftig sowohl von Radlern als auch Passanten genutzt werden kann. Die Gesamtkosten belaufen sich laut LSBB auf rund 250 000 Euro.

„Über diesen Knotenpunkt der Bundesstraßen 79 und 81 rollen im Durchschnitt täglich 20 000 bis 25 000 Fahrzeuge“, so Hörold. Zahlen, die zugleich die aktuelle Belastung auf den Umleitungsstrecken deutlich machen.