Interkulturelle Woche Für barrierefreie Stadt

Lautstark auf das Anderssein aufmerksam machte am Freitag ein Aktionstag für eine Stadt ohne Barrieren.

Von Sabine Scholz 19.09.2015, 01:01

Halberstadt l „Menschen haben keine Behinderung, sie müssen mit seelischen, geistigen oder körperlichen Einschränkungen leben. Behinderungen entstehen durch die Barrieren, die das Umfeld aufbaut“, sagte Andreas Henke. Der Oberbürgermeister eröffnete am Freitagvormittag den Aktionstag für ein barrierefreies Halberstadt, der seit einigen Jahren zugleich der Abschlusstag der Interkulturellen Woche ist.

In diesem Jahr beteiligten sich 26 Verbände, Vereine, Bildungsträger, Schulen und Ini­tiativen aus Halberstadt und der Umgebung an dem bunten Treiben auf Fischmarkt. Sie alle wollten informieren, aufmerksam machen auf Schranken im Denken und in der Gestaltung der Stadt.

Diese Barrieren abzubauen, haben sich Verwaltung und Stadtrat verpflichtet, unter anderem im Integrierten Stadtentwicklungskonzept, das Handlungsgrundlage für Politik und Verwaltung gleichermaßen sei, sagte Henke (Linke). Er betonte zudem, dass das Thema Barrierefreiheit weit zu fassen sei. Es gäbe nicht nur Menschen, die „aufgrund ihrer körperlichen, seelischen und geistigen Verfasstheit mit größeren Beeinträchtigungen leben müssen. Auch Menschen anderer Herkunft, Hautfarbe, Religion und haben das gleiche Recht auf Teilhabe, Kommunikation, Mobilität und Nutzung aller kulturellen Angebote“, so Henke. Die Erklärung von Barcelona „Die Stadt und ihre Behinderten“ sei seit 2011 verpflichtende Grundlage für die Stadt, um Schritt für Schritt die Barrierefreiheit zu verbessern.

Auch Gewerkschaftssekretär Reiner Straubing griff in seiner Begrüßung diesen Aspekt auf: Menschen mit Handicaps würden wie die Flüchtlinge kaum anerkannt in unserer Gesellschaft. Dagegen etwas zu tun, hätten sich zahlreiche Helfer auf die Fahnen geschrieben.