1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Zwei Drehleitern kommen zum Einsatz

Brand Wegeleben Zwei Drehleitern kommen zum Einsatz

Ein Dachbrand in Wegeleben hat zum Feuerwehr-Großeinsatz geführt. Bewohner wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

Von Christian Besecke 12.10.2015, 01:01

Wegeleben l Die Wegelebener Ortswehr hat am zurückliegenden Sonnabend wohl einen Rekord aufgestellt. Innerhalb von drei Minuten nach der Alarmierung waren die Kameraden am Ort des Geschehens in der Badestraße angekommen und bekämpften dort einen Dachstuhlbrand.

„Wir absolvierten an diesem Tag die Kreisausbildung für Drehleiter-Maschinisten vor und im Gerätehaus“, sagt Jens Kappe, der stellvertretende Leiter der Ortswehr. Er fungierte später auch als Einsatzleiter. „Gerade hatten wir unsere Mittagspause begonnen, da erfolgte die Alarmierung“, berichtet er weiter. „Innerhalb von zwei Minuten rückten wir aus. Das betreffende Haus haben wir dann innerhalb einer Minute erreicht.“ Wenig später traf auch die ebenfalls alarmierte Wehr aus Adersleben ein.

Während die Kameraden zügig an die Brandbekämpfung gingen, forderte der Einsatzleiter die Wehren aus Harsleben und Ditfurt nach. „Bei unserem Eintreffen qualmte es aus dem Häuserdach heraus und wir sind gleich von vorn und hinten an die Giebelseite herangegangen“, sagt Kappe. „Wegen der verwinkelten Hinterhöfe und den baulichen Einengungen gestaltete sich die Arbeit schwierig. Daher forderte ich noch die Wachbereitschaft aus Halberstadt mit einem weiteren Drehleiterfahrzeug an.“

Das war dann auch notwendig, um ein eventuelles Übergreifen des Brandes wirksam zu verhindern. „Der Einsatz von zwei Drehleitern ist nicht unbedingt alltäglich“, setzt Kappe hinzu. „Bei den beengten Verhältnissen vor Ort war es jedoch ein sehr wirksames Mittel.“ Da staunten auch die vielen Schaulustigen nicht schlecht, die die Arbeit der Kameraden mit der beeindruckenden Technik aus sicherer Entfernung beobachteten.

Insgesamt 18 Atemschutzgeräteträger waren vor Ort. „Daher auch die Nachalarmierung der Ditfurter“, erklärt Jens Kappe. „Die Wehr verfügt über etliche ausgebildete Kameraden, die mit der schweren Atemschutztechnik vertraut sind.“

Von der Wegelebener Drehleiter aus wurde gelöscht, während sich andere Kameraden von der Dachhinterseite und direkt vom Hausboden aus auf den Brandherd zuarbeiteten. Dabei wurden der komplette Seitenbereich und der Übergang zum benachbarten Haus aufgebrochen. „Das ist notwendig, um eventuelle Glutnester zu erkennen“, fügt Kappe hinzu. Nachdem der Brand bekämpft war, kam auch eine Wärmebildkamera zum Einsatz.

„Um 14.40 Uhr sind wir als letzte Wehr wieder abgerückt und haben den Einsatzort an die Polizei übergeben, die ihn sofort versiegelt hat“, sagt Jens Kappe. „Die Zusammenarbeit hat prima geklappt.“ Zur Brandursache und der Schadenshöhe konnten er und die Beamten noch keine Auskunft geben.

„Am Montag werden die Brandursachen-Ermittler ihre Arbeit aufnehmen“, verrät der Einsatzleiter. „Hinterher werden wir mehr wissen.“ Mit der Leistung seiner Kameraden zeigt er sich sehr zufrieden. „Es hat bei uns alles reibungslos funktioniert, ein Beweis für den vortrefflichen Ausbildungsstand“, lobt er. „Wir haben für das Löschen vergleichsweise wenig Wasser benötigt, so dass sich der Wasserschaden in Grenzen halten dürfte.“

Auch Verbandsgemeinde-Wehrleiter Jürgen Kamm, der als Gruppenführer mit den Kameraden aus Harsleben angerückt war, bescheinigt dem Einsatzleiter ein gutes Händchen. „Es ist alles akkurat abgelaufen, die Abstimmung zwischen den einzelnen Wehren kann man als optimal bezeichnen.“