1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Betriebsrat schlägt Alarm

Ameos-Klinikum Betriebsrat schlägt Alarm

Differenzen im Ameos-Klinikum Halberstadt: Der Betriebsrat kritisiert den Rotstift beim Personal. Die Klinikleitung verweist auf Sparzwänge.

Von Dennis Lotzmann 27.10.2015, 19:59

Halberstadt l Der Betriebsrat des Halberstädter Ameos-Klinikums schlägt Alarm: In einem Schreiben an die Chefetage der Klinik-Gruppe in Zürich kritisiert Betriebsratschefin Kornelia Fellner den strikten Sparkurs und fragwürdige Personalentscheidungen. Sie spricht von „gravierenden Qualitätseinbußen“ und „Einnahmeverlusten“, sollte der Rotstift-Kurs fortgesetzt werden. Die verbliebenen Mitarbeiter seien „überlastet“ und „demotiviert“. Die Konsequenz sei längst erkennbar: „Langjährige Mitarbeiter kündigen, Chefärzte verlassen zusammen mit Oberärzten die Klinik, freie Arztstellen können nicht besetzt werden.“ Es sei eine dringende Kurskorrektur beim Personal nötig, um nicht weiter an Image zu verlieren, so Fellners Appell Richtung Zürich.

Die Klinikleitung sieht sich zu Unrecht in der Kritik und verweist auf das novellierte Krankenhaus-Struktur-Gesetz, mit dem Kostendruck und Sparzwang erhöht würden. „Die Rahmenbedingungen werden damit nicht besser. Deshalb müssen wir unsere Strukturen optimieren, um die Leistungen so wirtschaftlich wie möglich anbieten können“, sagt der Ameos-Generalbevollmächtigte Patrick Hilbrenner.

Ein Schritt hin zu mehr Effizienz ist nach Hilbrenners Worten die Verlagerung von Leistungen in ausgegründete Service-Gesellschaften. Das Prinzip: Ehemals an allen Klinikstandorten angesiedelte Bereiche werden zentralisiert, um dadurch Synergien besser nutzen“, erklärt er.

Die Volksstimme wird die offen entbrannte Diskussion zwischen der Leitung der Ameos-Gruppe und dem Betriebsrat im Halberstädter Klinikum in den nächsten Tagen weiter redaktionell begleiten.