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Filmpremiere Wodka-Martini und tolle Kulisse

Zum Start des neuen James-Bond-Streifens kamen rund 200 Fans des Agenten. Der ist seit 50 Jahren im Auftrag Ihrer Majestät unterwegs.

Von Sandra Reulecke 05.11.2015, 17:55

Halberstadt l Wenn gestandene Männer freudestrahlend wie kleine Jungen am Weihnachtsabend im Kino sitzen und die Martini-Gläser beim Anstoßen klirren lassen, ist es wieder soweit: Ein neuer Bond flimmert über die Leinwand. Die Vorpremiere von „Spectre“, der 24. Spionage-Thriller um Frauenheld James Bond, schauten sich am Mittwoch in Halberstadt rund 200 Leute an.

Noch bevor der Film begann, durften sich die Zuckerfabrik-Besucher selbst ein wenig fühlen wie ein britischer Edel-Agent. Zum unverkennbaren Soundtrack der Bond-Filme wurden ihnen Wodka-Martinis serviert. Für Daniela Bilke ist es der erste in ihrem Leben gewesen. Und wie schmeckt ihr das Getränk? „Gut“, berichtete die Halberstädterin. „Ob er gerührt oder geschüttelt ist, kann ich allerdings nicht sagen“, spielte sie auf eines der wohl bekanntesten Filmzitate an, das in kaum einem Bond-Film fehlen darf. Schon Sean Connery brachte den Satz über die Lippen. Was hält Daniela Bilke vom ersten Bond-Darsteller? „Connery hat damals gepasst, Daniel Craig passt in die heutige Zeit.“

Das sieht Bernd Bührig aus Oschersleben ganz ähnlich – mittlerweile. „Anfangs mochte ich Craig nicht, aber jetzt bin ich überzeugt“, gibt er zu. Dennoch hätte der 65-Jährige Pierce Brosnan gern länger in der Rolle des Top-Agenten gesehen. „Die alten Bonds waren lockerer, hatten immer einen guten Spruch parat“, sagt er.

Für die Eheleute Manig aus Kroppenstedt war genau das der Knackpunkt. „Sie waren zu oberflächlich. Der neue Bond ist menschlicher.“ „Craig gibt der Rolle eine neue Komponente“, stimmte Barbara Schönherr aus Halberstadt zu. „Bond ist nun ein gefallener Held mit Skrupeln, Gefühlen und einer Geschichte.“

In „Spectre“ erfährt der Zuschauer mehr als jemals zuvor über die verworren-tragische Familiengeschichte des MI-6-Agenten. Außerdem gibt es immer wieder Erinnerungen an und Verflechtungen zu früheren Bond-Abenteuern.

Fans des Action-Kinos kommen nicht zu kurz: Es gibt spektakuläre Explosionen, waghalsige Stunts mit Hubschraubern und eine finstere Organisation – genannt „Spectre“ – gegen die sich Bond behaupten muss. Den Oberschurken verkörpert dieses Mal Christoph Waltz.

Und in keinem Bond-Film dürfen die Frauen an der Seite des Helden fehlen: Neben der schönen Mexikanerin Stephanie Sigman verdreht Monica Bellucci Bond den Kopf. Es ist ihr nicht anzusehen, aber die Schauspielerin ist 51 Jahre alt und damit das älteste Bond-Girl der Geschichte. Ernste Gefühle hat der Action-Held für die taffe Léa Seydoux.

„Bond-Filme haben den Reiz, dass zu sehen, was man selbst nicht hat: Action, Glamour, tolle Kleider und wunderschöne Kulissen“, fasst Luise Schönherr zusammen. Die Leidenschaft für die Film-Reihe teilt die 26-Jährige mit ihrer Mutter.