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Karrieren In Halberstadt angekommen

Andreas Schmid ist seit 2014 Professor an der Hochschule Harz. Der Beruf führte den gebürtigen Harzer durch die Welt.

Von Uljana Klein 08.11.2015, 05:00

Halberstadt l Andreas Schmid blickt auf sein erstes Jahr als Professor am Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz zurück. Nach beruflichen Stationen in ganz Deutschland und Ländern wie Belgien, Großbritannien, Polen oder Saudi-Arabien schließt sich der Kreis für den 42-Jährigen. Der gebürtige Harzer lehrt nunmehr seit 365 Tagen an der Hochschule, an der er einst selbst studierte.

Der Berufsweg von Prof. Dr. Andreas Schmid begann alles andere als mit Aussicht auf eine akademische Laufbahn. Nach der mittleren Reife verließ Schmid zuerst einmal die Schule, um eine Ausbildung zum Industriekaufmann zu machen. „Ich hatte keine Lust mehr auf Schule, wollte mich praktisch betätigen“, erklärt Andreas Schmid. In seinen Lehrveranstaltungen sei es deshalb sein Ziel, die Studierenden von Anfang an ins Boot zu holen und mit simplen Praxisbeispielen die Theorie zu untermauern, betont Schmid weiter. „Ich versuche, die Studierenden bereits in der ersten Vorlesung praktisch und theo-retisch ins Denken zu bringen.“

Über den zweiten Bildungsweg landete Schmid an einer wissenschaftlichen Lehranstalt und studierte am Standort Wernigerode der Hochschule Harz öffentliche Wirtschaft. Berufsstationen bei namhaften Unternehmensberatungen, berufsbegleitende Qualifizierungen im Bereich Finanzmanagement sowie die Promotion an der Technischen Universität Kaiserslautern folgten für den diplomierten Kaufmann. „Es gibt Punkte im Zyklus von Unternehmen, wo die neutrale Sichtweise der Unternehmensberatung hilfreich ist und einen Mehrwert bringt“, ergänzt er.

Manchmal helfen nur Externe, um etwas in Bewegung zu setzen, berichtet der Professor aus seinen Erfahrungen. So war Andreas Schmid beispielsweise an einem großen Staatsmodernisierungsprojekt in Saudi-Arabien beteiligt oder evaluierte europäische Richtlinien.

„So um die 40 stellte ich mir die Frage, wo es hingehen soll im Leben“, erinnert sich der dynamische Mann. Dank diverser Lehraufträge und durch eine Vertretungsprofessur für allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Prozessmanagement und Unternehmensberatung war Schmid mit dem Hochschulwesen stets eng in Verbindung geblieben. „Die Lehre hatte mir immer viel Spaß gemacht.“

Dass sich der in Goslar Geborene nach seiner Berufung zum Professor mit seiner Frau mit Hauptwohnsitz in Halberstadt ansiedelte, war für ihn selbstverständlich. „Wenn man ankommen will, kann man sich nicht von dem Zentrum fern halten, in dem man wirkt“, erklärt Schmidt.

In das Leben vor Ort wolle sich Schmid künftig noch mehr einbringen. „Wo ich mit meinem Know-how helfen kann, bin ich gern zur Stelle“, berichtet der Professor. So habe er bereits mit dem Förderverein Dom und Domschatz zu Halberstadt ein Projekt gestartet. Mit seinen Studierenden befragt Schmid unter anderem Dombesucher und entwickelt Konzepte zur Gewinnung neuer Mitglieder. „In gewisser Hinsicht will ich den Studierenden Vorbild sein und ihnen nichts abverlangen, was ich nicht auch selbst tun würde.“

Andreas Schmid ist voll und ganz in Halberstadt angekommen. Dass zeige sich auch darin, dass der Hochschullehrer ab und an mit seiner Frau beim Regionalligisten VfB Germania Halberstadt im Stadion sitzt und die Fußballspiele verfolgt.