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Theater Kostüme für den Karneval

Der Fundus des Nordharzer Städtebundtheaters in Halberstadt ist auch für Karnevalisten geöffnet.

Von Dieter Kunze 04.02.2016, 23:01

Halberstadt l Der Karneval kommt seinem Höhepunkt, dem Rosenmontag, nahe. „Was zieh ich nur an?“, fragt sich manch Partygänger. Helfen kann dabei der Fundus des Nordharzer Städtebundtheaters im Großen Haus Halberstadt.

Renate Horatschek, seit 20 Jahren dabei, hat in diesen Tagen viel zu tun. Die gelernte Schneiderin aus Quedlinburg verwaltet den gemeinsamen Fundus am Standort Spiegelstraße in Halberstadt. „Rund 12 000 Kostüme dürften es sein“, schätzt die Expertin ein. Die Palette reicht von der normalen Jeans bis zur prächtigen Paradeuniform.

Auch historische Kleider verschiedener Epochen, Anzüge und passende Utensilien sind in den langen Kleiderständern aufgereiht. „Viele Künstler holen sich zu den Proben passende Kleidung, um das richtige Gefühl für das jeweilige Stück zu finden“, erläuterte die Fundus-Chefin. Für die Aufführungen fertigen die Schneiderinnen des Hauses die passenden Ensembles an.

Der Fundus ist auch für das Haus in Quedlinburg zuständig. Dort gibt es im Ditfurter Weg den Bereich Kulissen und Dekoration.

In der Woche vor Rosenmontag, noch bis zum morgigen Sonnabend, ist die Abteilung jeweils von 13 bis 17 Uhr für den Verleih geöffnet. Am Sonnabend steht der Fundus von 9 bis 12 Uhr zur Verfügung.

Der Halberstädter Heimo Esche sucht schon eine ganze Weile in der Abteilung Uniformen. Die Jacke passt, nur bei der Hose muss Renate Horatschek eine Reihe von Stapeln durchsuchen. Der Auszubildende will mit seinem Kostüm eine private Faschingsfeier besuchen und dafür gerüstet sein. „Das habe ich schon ein paar Mal so gemacht“, berichtete er.

Ein Halberstädter Paar wartet bereits auf praktischen Rat. Die Beiden wollen wie schon in den Vorjahren zur Verwandtschaft nach Stendal mit einem passenden Kostüm fahren. „Schön wäre eine Verkleidung als Tier“, war zu hören. Man helfe damit ja auch dem Theater. Andere Besucher bringen schon wieder Teile zurück. Die Ausleihe erfolgt im Prinzip für jeweils sieben Tage und kostet je Kostüm zwischen fünf und 25 Euro. Anschließend werden die Stücke kontrolliert, manchmal auch repariert und bei Bedarf gereinigt.

„Ein Höhepunkt sind für das Besucher-Publikum die Führungen durch den Fundus“, erzählt Schauspieldramaturg Sebastian Clar. Kindergärten und Schulen melden sich dafür an. Stolz sind die Kleinen, wenn sie mit einem Kostüm oder einem besonderen Hut ein Foto von sich machen können.