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Theater „Faust“-Abschied in Ex-Eisenhütte

In der Fürst-Stolberg-Hütte in Ilsenburg hat das Nordharzer Städtebundtheater einen neuen Aufführungsort gefunden.

Von Renate Petrahn 20.02.2016, 23:01

Ilsenburg l Sie sind damit eine der ersten Kultureinrichtungen, die der einstigen großen Gießereihalle neues Leben einhauchen. Und das mit einem besonderen Stück und an einem besonderen Datum. Am Sonnabend, 30. April, präsentiert hier das Nordharzer Städtebundtheater zum letzten Mal Goethes „Faust“.

Noch beherrscht ein großer Holz-Parcours für trail Worx-Indoor Fahrtechnik für Mountain-Biker den Teil des Areals, an dem zu Walpurgis Faust, Mephisto und Gretchen agieren werden. In Vorbereitung der Aufführung wurden am Donnerstag, 18. Februar, die letzten, vor allem technische, Vorabsprachen in Ilsenburg geführt.

Neben den Theaterleuten um Holger Bauermeister, als technischer Leiter für die Organisation des Gastspiels verantwortlich, Verkaufsleiter Bertram Beier und Schauspieldramaturg Sebastian Clar waren Angelika Lucht und Christian Eggert bei den Gesprächen dabei.

Mit der Bespielung der ehemaligen Werkhalle durch das Städtebundtheater erfüllt sich für die Ilsenburger Tourismuschefin - „ich freue mich wie Bolle”, ein langgehegter Traum, „Faust in dieser coolen Location” zu erleben. In Bertram Beier fand sie ihren Partner beim Städtebundtheater, um aus einem „dream” Realität werden zu lassen.

Und auch Christian Eggert, Bauunternehmer und Eigentümer des Areals, sieht das Projekt locker-pragmatisch. „Wir machen das, was funktioniert in der ältesten Kunstgießerei Europas.”

Holger Bauermeister erhob mit Unterstützung von Bühnenmeister Marko Lohmann, Stefan Ulrich von der Ton- und Kent-Erich Weisheit von der Beleuchtungstechnik die notwendigen Basisdaten über Bühnengrundriss und Schnitte zur Bühne sowie Beschallung und Beleuchtung in einer Halle, die 1000 Meter lang und 23 Meter breit ist, die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften, wie etwa der Brandschutz, vorausgesetzt. Zwei Tage werden für den Aufbau der Technik erforderlich sein, lauten erste Schätzungen.

Notwendige Erfordernisse für den Spielablauf vor Ort, wie beispielsweise die Einrichtung von Garderoben für die Schauspieler, wurden Christian Eggert kommuniziert. Alle erhobenen Daten und Fakten werden im Nachhinein mit Regisseur Philipp Jenkins und Bühnenbildnerin Andrea Kaempf im Detail im Theater ausgewertet und die Produktion entsprechend angepasst.

Insgesamt könnten 600 Zuschauer, die Freude haben, in der nostalgischen Kulisse der früheren Industriekultur eine etwas andere und vielbeachtete Inszenierung des „Faust” zu erleben.