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Auszeichnung Geopark mit dem Status Global geadelt

Der Geopark Harz Braunschweiger Land Ostfalen darf sich jetzt UNESCO Global Geopark nennen. Die Urkunde wurde im Brockenhotel übergeben.

Von Ingmar Mehlhose 26.02.2016, 00:01

Schierke l 120 Geo-Parke in 33 Ländern der Erde gebe es, vermerkte Martin Skiebe bei seiner Begrüßung im Goethesaal des Brockenhotels.

Der Harzer Landrat (CDU) und Vorsitzende des Regionalverbandes Harz betonte vor 90 geladenen Gästen, das Außergewöhnliche sei, dass dort nicht nur geologische Schätze zu bestaunen sind, sondern in diesen Gebieten Menschen leben. Skiebe: „Wichtig ist es auch, Brücken zu schlagen zur Wirtschaft, Bildung und Nachwuchsförderung.“ Es gehe darum, bei der Jugend Emotionen zu wecken, dies weiterzuführen, was durch die Generationen zuvor aufgebaut wurde.

Skiebe: „Der Geopark Harz Braunschweiger Land Ostfalen trägt den Ruf hinaus in die Welt und stärkt ihn.“ Mit einer Fläche von rund 100 mal 120 Kilometern sei er einer der größten. Der Verbandschef: „Das stellt uns vor logistische Herausforderungen, aber die werden wir meistern.“

Sichtlich stolz zeigte sich auch Reiner Haseloff. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident (CDU) sprach in seinem Grußwort von der künftigen Aufgabe, den Geopark so zu bewerben, dass er weltweit Aufmerksamkeit erfährt. Haseloff: „Wir werden nicht totes Gestein präsentieren, sondern vitale Zukunft.“

Übergeben wurde die UNESCO-Urkunde von Walter Hirche. Der FDP-Mann war unter anderem Parlamentarischer Staatssekretär im Bundes-Umweltministerium, Wirtschaftsminister in Niedersachsen und Brandenburg sowie von 2012 bis 2014 Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission. Hirche: „Wir stehen an der entscheidenden Stelle für eine nachhaltige Entwicklung.“ Dafür hätten sich alle Staatsoberhäupter auf eine Agenda 2030 verständigt. Das Klimaschutzabkommen ergänze diese.

Der 75-Jährige: „Der heute zu verleihende Titel ist brandneu, aber die Parke sind schon seit 2004 international anerkannt.“ Und: „Er zählt zu den hochwertigsten Auszeichnungen, die man erhalten kann.“ Mit selbiger ergebe sich ein neuer Anspruch. Es stehe die Frage, so der Ex-Minister: „Wie weit werden Sie den Herausforderungen der nächsten zehn Jahre gerecht?“ Die Weltgesellschaft habe gemerkt, sie laufe Gefahr, das gelegte Saatgut aufzuessen. Hirche: „Gerade am Harz hat es Perioden des Überflusses und des Hungers gegeben.“ Namen wie Elend und Sorge würden darauf hindeuten, dass nicht immer nur goldene Zeiten geherrscht hatten.

Im Übrigen sei der Status nur befristet von der Entscheidung der UNESCO-Kommission am 17. November 2015 bis zum 31. Dezember 2018 zuerkannt worden. Er müsse also neu bestätigt werden.

Nach den offiziellen Reden befragte Isabel Reuter vom Regionalverband Harz mehrere Gäste zu deren Sicht auf den Geopark. Dabei nutzte zum Beispiel Gerhard Rösicke aus Wernigerode die Gelegenheit, für den von ihm initiierten Naturkundlich-Geologischen Lehrpfad durch das einstige Hasseröder Revier zu werben. Der ehemalige Bergmann lud Reiner Haseloff dazu ein, das idyllisch gelegene Fleckchen Natur zu erkunden.