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Bauvorhaben Ragt Halle bald 36 Meter in die Höhe?

Noch sind viele Flächen frei im Industriegebiet Halberstadts. Daran könnte sich demnächst etwas ändern.

Von Sabine Scholz 01.03.2016, 02:00

Halberstadt l Eigentlich gelten für die Bauten im Industriegebiet Ost der Stadt bereits klare Vorschriften. Maximal elf Meter hoch dürfen die Hallen werden, in denen produziert wird. Damit die Stadtsilhouette nicht zu sehr gestört wird. Immerhin sind die Halberstädter stolz auf die markante Stadtansicht mit den vielen Kirchtürmen.

Doch nun will der Rat über einen Bebauungsplan für ein Grundstück ein verändertes Baurecht schaffen. Grund dafür ist die geplante Erweiterung eines bereits in Halberstadt ansässigen Betriebes. Das Unternehmen möchte ein Hochregallager bauen, um seine Produktionskapazitäten am Halberstädter Standort zu erweitern. Doch ein Hochregallager braucht größere Gebäudehöhe als die bislang zulässigen elf Meter. Bis zu 36 Meter sind in diesem konkreten Fall vonnöten.

Damit die Stadtansicht nicht zu sehr leidet, hat die Stadt dem Unternehmen ein ihr gehörendes Grundstück angeboten, das in der Senke des Frevelgrabens liegt. Es ist mit über 19 500 Quadratmeter auch groß genug. Alternativstandorte gebe es nicht, heißt es in der Begründung des Planentwurfs: „Andere gewerblich-industrielle Plangebiete oder Brachflächen weisen entweder nicht das notwendige Flächenpotenzial auf und/oder die erforderlichen Gebäudehöhen sind nicht realisierbar.“

Die neue zulässige Gebäudehöhe bleibt durch den neuen Bebauungsplan zunächst auf dieses Grundstück begrenzt. Die Stadt überarbeitet aber gerade das Baurecht für das gesamte Areal des Industriegebietes und plant, gestaffelt unterschiedliche Höhen der Industriegebäude zuzulassen. Demnach sollen im tiefstgelegenen Bereich entlang des Frevelgrabens maximal 36 Meter zulässig sein. Zum Höhenrücken zur B 81 hin erfolgt dann eine Abstufung der Gebäudehöhen bis auf die bislang erlaubten elf Meter. Von der B 81 aus wird die Stadtansicht nicht beeinträchtig, wer von der Schwarzen Brücke Richtung Stadt und auf das sich dahinter erhebende Harzmassiv blickt, wird diese Ansicht nicht mehr haben. Auch der Blick vom Huy auf die Ostseite der Stadt werde durch die neuen Hallen beeinträchtigt. Aber die Schaffung neuer Arbeitsplätze sei in diesem Fall vorrangig zu bewerten, so die Meinung der Stadtverwaltung. Zumal ohnehin die bereits mögliche Hallenhöhe den direkten Blick auf die Stadt an dieser Stelle verbauen würde.

Nicht abschließend geklärt ist das Vorkommen schützenswerter Tierarten wie Hamster oder Feldlerche. Hier müssen im weiteren Planungsverfahren entsprechende Festlegungen zum Artenschutz getroffen werden.