Dorfladen In doppelter Mission

Arbeitsreiche Wochen liegen hinter dem Deersheimer Edelhofverein und der Dorfladen-Genossenschaft. Zum Ostermarkt gab es viel zu sehen.

Von Mario Heinicke 22.03.2016, 00:01

Deersheim l Als Veranstaltung war der Ostermarkt nicht neu, der äußere Rahmen aber schon. Erstmals konnten die Händler und Besucher die von der Stadt ausgebaute Markthalle nutzen. Sie war erst vergangenen Dezember eingeweiht worden.

Schon zur Eröffnung des Ostermarktes gab es ein volles Haus, als die Kindertagesstätte sowie Tänzerinnen des Narrenclubs bei einem kleinen Programm auftraten. Auch draußen auf dem Parkplatz hatten sich Händler aufgestellt. Die Standbetreiber äußerten sich nach dem Markttreiben gegenüber den Gastgebern zufrieden.

Die Belebung der Markthalle hat sich die Dorfladen-Genossenschaft auf ihre Fahnen geschrieben. Ziel sei es, alle vier Wochen Märkte zu unterschiedlichen Themen zu organisieren, berichteten Vorstandsmitglied Elke Selke und Aufsichtsratsmitglied Hans-Jürgen Müller. Gedacht wird an Themen wie Blumen, Kleintiere, Fahrräder oder Flohmärkte. „Wir suchen noch Leute, die sich mit einbringen“, sagte Selke.

Für den Ostermarkt jedenfalls sei es nicht schwierig gewesen, Händler aus dem Harzkreis bis nach Westerhausen für die Teilnahme in Deersheim zu gewinnen. „Viele sind auch potenzielle Partner für den Dorfladen. Wir wollen hier Produkte aus der Region anbieten“, unterstrich Selke.

Die Besucher des Ostermarktes nutzten die Gelegenheit, den Baufortschritt im Dorfladen zu besichtigen. Wie geplant, war bis zum Sonnabend die Bodenplatte fertiggestellt. Drei Arbeitseinsätze liegen hinter den Deersheimern, berichtete Reinhard Böhland, der Vorsitzende des Edelhofvereins, der wie so viele andere auch in der Genossenschaft aktiv ist. „90 Tonnen Grobkies haben wir eingebracht.“ Vor allem Genossenschafter, aber auch die „Oldie-Stammtisch-Sportler“ des TSV. Die Innenwände sind schon verputzt, jetzt steht der Trockenbau mit dem Aufbau der Innenwände bevor. Wieder mit viel Eigenleistung der Deersheimer.

Angestrebt wird die Eröffnung des Dorfladens zum Tag der Regionen Anfang Oktober, berichtete Elke Selke. Hans-Jürgen Müller richtet den Blick jetzt schon auf das Personal, das hier arbeiten soll. „Wir wollen hier Arbeitsplätze schaffen und suchen ein bis zwei Festangestellte aus Deersheim oder der nahen Umgebung“, erklärte er. Dabei geht es nicht nur um den Verkauf der Waren, der Dorfladen soll für Deersheim mehr bewirken, eine Art Kommunikationszentrum, ja Schaltzentrale für das Dorfleben sein.

„Miteinander.Deersheim!“ heißt der Projekttitel, für den die Dorfladen-Genossenschaft in Berlin als bundesweites Modellprojekt, verbunden mit einer hohen Förderung, ausgezeichnet worden ist und das Elke Selke derzeit im Ort umtreibt. Nach Ostern wird sie sich mit dem Seniorenkreis zusammensetzen, um deren Wünsche für das Leben im Ort zu hören, bei deren Umsetzung ihnen das Kommunikationszentrum halfen kann. Zum Beispiel Jung hilft Alt. Oder Veranstaltungen wie gemeinsames Kochen und Backen. Bereits stattgefunden hat eine erste Gesprächsrunde mit den Deersheimer Vereinsvorsitzenden.

120 Mitglieder zählt die Genossenschaft bisher. Angesichts der Aufgaben, die noch bevorstehen, werden weitere Mitglieder gesucht. Noch im ersten Halbjahr ist die nunmehr zweite Hauptversammlung der Genossenschaft geplant.