Konzert auf Brocken PURes Glücksgefühl

PUR hat 200 Fans zum Konzert auf den Brocken eingeladen. Für zwei Magdeburger begann damit ein neuer Lebensabschnitt.

Von Sandra Reulecke 23.03.2016, 00:01

Schierke l Die höchste Erhebung Norddeutschlands am Montagabend: Auf dem Brocken zieht eisiger Wind auf, Schnee fällt vom Himmel und dichter Nebel verhindert den Blick ins Tal. Im Goethesaal ist davon nichts zu spüren. Es ist heiß und die Fans sind es auch. Immer wieder klatschen sie und stimmen die Lieder ihrer Lieblingsband an – PUR. Die Musiker haben gemeinsam mit dem Radio-Sender SAW zu einem Konzert in 1142 Meter Höhe eingeladen. Das Besondere: Karten gab es nirgendwo zu kaufen, nur zu gewinnen.

Mit einem Sonderzug der Harzer Schmalspurbahn wurden die Gewinner auf den Brocken gebracht. „Schon unterwegs wurde natürlich gesungen“, berichtet Antje Haas aus Dedeleben.

Sie und ihr Mann Kai – der seit 1993 Fan von PUR ist – haben die Karten bei der Verlosung der Volksstimme gewonnen. Was macht die Faszination an den Musikern aus? „Es ist deutsche Musik mit Texten, die man mitsingen und mitfühlen kann“, schwärmt Kai Haas. „Egal, wo wir sind, wenn Pur kommt, müssen wir tanzen“, ergänzt der 47-Jährige.

Dazu hatten sie am Montag reichlich Gelegenheit. Gut eine Stunde lang präsentierte die Band um Frontmann Hartmut Engler Lieder aus dem neuen Album „Achtung“ und ihre bekanntesten Hits wie „Lena“ und „Abenteuerland“.

Martina und Christoph König aus Halberstadt konnten jede Zeile mitsingen. Auch sie haben Karten bei der Volksstimme-Verlosung gewonnen. „Es ist der pure Wahnsinn! Die Atmosphäre ist wie bei einem großen Konzert“, sagt Martina König begeistert. Auch ihr gefallen die Texte, mit denen die Band musikalische Geschichten erzählt.

Aber nicht nur auf der Bühne, sondern auch davor passieren unzählige Geschichten. Wie die von Max Kietzmann und Juliane Kirschner. Etwas abseits von den mitsingenden Fans machte der Magdeburger seiner völlig überraschten Lebensgefährtin einen Heiratsantrag, während Frontmann Hartmut Engler das Lied „Gemeinsam“ anstimmte. Minutenlang lagen sich die frisch Verlobten im Arm und wiegten sich gemeinsam im Takt.

Ob Hartmut Engler sie entdeckt hat? Zwischen den Liedern lobte er zumindest die gute Sicht auf die Fans im Goethesaal. „Wenn ich in großen Hallen ins Publikum blicke, sehe ich nur grelle Lichter, heute merke ich erstmal, was ich da immer verpasse“, sagte der 54-Jährige. Sein Fazit nach dem Konzert samt zwei Zugaben: „Der Weg hierher hat sich gelohnt!“.