1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Großbrand vernichtet früheren LPG-Stall

Feuerwehr Großbrand vernichtet früheren LPG-Stall

In Emersleben ist eine leerstehende Halle komplett ausgebrannt. 50 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Von Dennis Lotzmann 20.04.2016, 20:30

Halberstadt/Emersleben l Ein Großfeuer in Emersleben hat am späten Dienstagnachmittag knapp 50 Feuerwehrleute aus Halberstadt, mehreren Ortsteilen sowie Schwanebeck und Wegeleben in Atem gehalten. Trotz des mehrstündigen Einsatzes brannte eine weitgehend leerstehende Halle einer früheren Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) bis auf die Grundmauern nieder. Die Polizei hat Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung eingeleitet – ein Tatverdächtiger ist namentlich bekannt.

Entdeckt wurde der Brand laut Halberstädter Feuerwehr am Dienstag gegen 15.40 Uhr. Die Leitstelle beorderte zunächst die Wehren aus Halberstadt, Langenstein und Emersleben zum Einsatz. „Bereits von weitem war aufgrund der extremen Rauchentwicklung klar, dass wir es mit einer größeren Sache zu tun haben“, so Einsatzleiter Bodo Fuckert. Jörg Kelle, Abteilungsleiter Feuerwehr in der Stadtverwaltung, habe daher noch während der Anfahrt über die Leitstelle Kräfte aus Wegeleben, Klein Quenstedt und Schwanebeck nachalarmieren lassen.

„Vor Ort war die Lage schnell klar: Ein früher von der LPG genutzter Stall stand in Flammen“, so Fuckert. Da das Gebäude selbst nicht mehr genutzt worden sei, hätten sich keine Wertgegenstände im Inneren befunden. Allerdings habe es sowohl im Stall als auch im Umfeld massive Müllablagerungen gegeben. „Wir standen letztlich vor der Frage, ob wir die Halle kontrolliert abbrennen lassen und das Umfeld vor den Flammen schützen oder den Brand mit hohem Aufwand bekämpfen“, so Fuckert.

Letztlich habe sich die Einsatzleitung für Letzteres entschieden. Mithilfe der beiden Drehleitern aus Wegeleben und Halberstadt sei von oben gelöscht worden, zudem seien mehrere Wehrmitglieder unter Atemschutz am Boden vorgerückt. Gegen 19 Uhr waren die Flammen weitgehend unter Kontrolle, 20.25 Uhr rückten die Halberstädter Wehrleute wieder ins Gerätehaus ein.

Bodo Fuckert lobte ausdrücklich das „perfekte Zusammenspiel“ aller Feuerwehren. „Wir kooperieren nicht nur innerhalb des Stadtgebietes super, sondern auch mit den Partnern aus den Vorharz-Städten Schwanebeck und Wegeleben.“ Während des mehrstündigen Einsatzes rückten zudem Wehrleute aus den Ortsteilen Aspenstedt und Langenstein – wie für derartige Fälle geplant – in die Hauptwache Halberstadt nach, um in der Kernstadt die Einsatzbereitschaft abzusichern.

Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. „Nach ersten Erkenntnissen wurde vor Ort Reisig verbrannt. Die heißen Glutreste haben offenbar das Gebäude in Brand gesetzt“, hieß es. Gegen einen namentlich bekannten Mann werde wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt. Es soll sich um einen Mann aus Emersleben handeln.