Feste Klettergerät als Symbol

Der Walpurgisumzug in Schauen nahm diesmal einen zusätzlichen Abstecher. Im Park wurde ein Spielgerät eingeweiht.

Von Mario Heinicke 01.05.2016, 23:00

Schauen l „Wenn wir uns nicht selber helfen, von außen kommt keiner“, sagte der Ortschef am Freitagabend beim Halt im Park. Aber in Schauen klappt das, wie das Spielgerät symbolisch zeigte. Das Klettergerät wurde von der Stadt über eine Spende der Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ beschafft. Für das fachmännische Aufstellen konnte Erwin Marchlewsky starke Partner gewinnen. Die Firma Schauener Dachbau hat alles übernommen und organisiert, vom Erdaushub, Beton bis zum Fallschutz-Kies. In Geld ausgedrückt eine vierstellige Summe, die der Stadt Osterwieck so erspart blieb.

Marchlewsky spannte den Bogen aber noch weiter. Er würdigte bei der Gelegenheit auch die Schauener Vereine als starke Partner. Wenn beispielsweise der Freibadverein seit Wochen die Badesaison vorbereitet, Frauen aus dem Bürgerverein an zwei Abenden einen Kranz für den Maibaum flechten oder Schützenfrauen die Bushaltestellen streichen. Und er erwähnte die Jagdgenossenschaft, die 350 Euro bereitstellt, damit insgesamt fünf Bänke im Dorf aufgestellt werden können. Drei davon sollen auf den Spielpatz kommen. „In Zeiten knapper Kassen müssen wir enger zusammenrücken“, so Marchlewsky.

Um auf das neue Spielgerät zurückzukommen, die Stadt Osterwieck hatte auf Initiative von Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (Buko) knapp 12 000 Euro für öffentliche Spielplätze gespendet bekommen. Dafür wurden insgesamt zwölf Spielgeräte unterschiedlicher Art und Größe angeschafft. Vier davon für Osterwieck, jeweils zwei für Dardesheim und Hessen sowie jeweils eins für Berßel, Veltheim, Lüttgenrode und Schauen. Die meisten Geräte sind bereits aufgestellt, meist über den städtischen Bauhof.

Der Schauener Spielplatz im Park besteht schon seit über 20 Jahren. 25 000 Mark habe die Gemeinde seinerzeit ausgegeben, erinnerte sich Marchlewsky, der auch damals Bürgermeister war. Die meisten Geräte mussten seitdem bereits ausgewechselt werden. Auch der Vorgänger des Klettergeräts hatte nun vom TÜV die rote Karte erhalten. Früher hatten die Geräte meist Holzfüße, was sich als Problem erwies. Die Neuanschaffung steht auf Metallrohren.

Der Ortsbürgermeister hat übrigens Hoffnung, dass demnächst noch ein weiteres Spielgerät hinzukommt. Dafür will sich ein privater Spender einsetzen.

Schauen ist von den Orten der Stadt Osterwieck geografisch dem Harz am nächsten gelegen. Daher ist das Maifeuer hier Walpurgis gewidmet, wie es im Harz üblich ist.

Auch in der örtlichen Kindertagesstätte wird dieses Fest seit Jahr und Tag Ende April begangen. Kinder in Hexen- und Teufelskostümen sind somit beim abendlichen Umzug anzutreffen. Die Knirpse boten auch noch ein kleines Programm unterm Maibaum, dem zweiten Halt während des Umzuges. Die Holzstange stand zwar (aus Sicherheitsgründen) bereits vorab am alten Spritzenhaus, die Feuerwehrmänner zogen aber vor den Augen der Umzugsteilnehmer den Maikranz hoch. Danach ging es weiter zum Walpurgisfeuer am Wahrberg.

Für die Schauener ist dieser Tag, ausgerichtet von der Feuerwehr, zugleich der Auftakt ihrer Feste im Dorf. Dem folgen in zwei Wochen das Schützenfest, im Sommer ein Badfest, ein Erntedankfest und zuletzt ein Singen unterm Weihnachtsbaum. Übrigens an der Stelle, wo jetzt der Maibaum steht.