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Sommerhöfe Zum Wohl im Namen der Kultur

Kultur, wohin man auch geht: Am 20. August verwandelt sich die Innenstadt Halberstadts mit den „Sommerhöfen“ in eine Festmeile.

Von Sandra Reulecke 03.05.2016, 01:01

Halberstadt l Selten beginnt eine Pressekonferenz so atemlos. Sponsoren, Akteure und Journalisten ringen erst um Luft, bevor sie der Aussicht gewahr werden: Von ihrem Standpunkt aus sehen sie den Dom und die Liebfrauenkirche – quasi auf Augenhöhe, in der Ferne ist der Brocken zu erkennen. Der Aufstieg über die schmalen Treppen zur Plattform zwischen den ungleichen Türmen der Martini-Kirche hat sich gelohnt.

Der Treffpunkt für die offizielle Vorstellung der „Sommerhöfe“ – der ersten Kulturnacht in Halberstadt – ist nicht zufällig gewählt. Die Kirche wird einer der Veranstaltungsorte am Sonnabend, 20. August, sein. „Martini ist die Nummer eins auf dem Plan“, berichtet Armin Schulze stolz. Als Direktor des Städtischen Museums ist er so etwas wie der Hausherr. „Zwischen den Türmen erwartet die Besucher bei Sekt oder Selters Dudelsackmusik“, kündigt er an. Wem der Weg zu beschwerlich ist: Auch auf dem Vorplatz des Gotteshauses wird ein Programm präsentiert.

Insgesamt sind 14 Punkte auf besagtem Plan notiert, der in Form von Flyern erhältlich ist. Die Punkte stehen für Plätze und Höfe zwischen Burchardi-Kloster und Gleimhaus, Domplatz und Altstadt. Dort können Besucher zwischen 20 Uhr und Mitternacht unterschiedliche kulturelle Darbietungen erleben. Es gibt Musik, Tanz, Theater, Lesungen und Kreativ-Programme.

Die Plätze sind fußläufig erreichbar. Außerdem verkehrt die Straßenbahn zwischen mehreren Punkten. „In der Straßenbahn wird ebenfalls ein Programm stattfinden“, kündigt Ute Pott an. Die Sprecherin des Kulturrats betont: „Uns war es wichtig, dass die Veranstaltung durch die Stadt führt und die Besucher die Stadt wahrnehmen.“

Veranstalter ist das Kuratorium Stadtkultur in Kooperation mit der Stadt, der Agentur IdeenGut sowie dem Kulturrat Halberstadt. Zu den Sponsoren und Unterstützern zählen die Stiftung der Kreissparkasse Halberstadt, die Halberstädter Bürgerstiftung, der Lions Club und die Halberstadtwerke.

„Die Idee ist im vergangenen Jahr im Kulturrat entwickelt worden“, informiert Frank Aedtner, Vorsitzender des Kuratoriums Stadtkultur. Den Anstoß habe der langjährige Erfolg der Adventshöfe gegeben. Dementsprechend seien die Hofbetreiber angesprochen worden – und diese hätten sehr positiv auf die Idee reagiert. Wie das Pendant aus dem Winter, sollen auch die „Sommerhöfe“ jährlich stattfinden.

Sowohl die Organisation als auch die Umsetzung werde von vielen Akteuren getragen. So sollen professionelle Kulturarbeit mit ehrenamtlichem Engagement verbunden werden. Dies werde auch bei der Gestaltung des Programms deutlich: Profis treten ebenso auf wie Nachwuchskünstler, kulturelle Einrichtungen der Stadt beteiligen sich ebenso wie Schüler von Musikschulen.

Startschuss zu der Kulturnacht geben die Halberstadtwerke auf dem Petershof mit einem Sonderkonzert für geladene Gäste. Fest steht, dass das Nordharzer Städtebundtheater mit von der Partie sein wird, kündigt Frank Neumann von den Stadtwerken an. Aber was konkret geboten wird, verrät er noch nicht.

Zum Einstimmen auf die „Sommerhöfe“ bietet das Ökumenische Friedensfest im Dom und im Kreuzgang Gelegenheit. Beginn ist um 18 Uhr. Bereits ab 16 Uhr wird zum Jahresfest des Cecilienstifts eingeladen. Den Organisatoren ist es wichtig zu betonen, dass die Veranstaltungen nicht in Konkurrenz zueinander stehen sollen. Vielmehr ergänzen sie einander und zeugen davon, wie viel kulturelle Vielfalt Halberstadt zu bieten hat.