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Bauschäden Bodebrücke soll neuen Belag bekommen

Die Bodebrücke in Adersleben weist erhebliche Schäden auf. Das Bauwerk soll neue Holzbretter für einen Fußweg bekommen.

Von Christian Besecke 13.05.2016, 01:01

Adersleben l Die Lauffläche auf der etwa um 1840 errichteten Bodebrücke muss zumindest teilweise erneuert werden, das ist das Fazit eines Treffens von Wegelebens Bürgermeister und den Vertretern des Bau- und Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Vorharz, Harald Brockelt und Werner Fiedler.

„Eigentlich müsste das komplette Bauwerk abgerissen und neu aufgebaut werden“, sagt Bürgermeister Hans-Jürgen Zimmer gegenüber der Volksstimme. „Uns fehlen aber die Finanzen dafür, so dass nur eine teilweise Instandsetzung möglich ist.“ Ein Neubau würde wohl Millionen Euro verschlingen. „Es ist festzustellen, dass die senkrechte Stütze in der Flussmitte dermaßen marode ist, dass sie irgendwann weder die Eigen- noch die Verkehrslast tragen kann“, befindet Zimmer, der in seinem Berufsleben selber jahrzehntelang Brücken gebaut hat.

Dem stimmt auch Werner Fiedler absolut zu. „Es geht im Augenblick also nur darum, das Bauwerk als Fußgängerbrücke zu erhalten“, stellt er klar. „Das Befahren mit jeglichen Verkehrsmitteln ist ohnehin verboten. Das wird auch vor Ort ausgeschildert.“ Diese Verfügung wurde sogar schon vor der Wende getroffen.

„Über die Jahre ist der Zustand nicht besser geworden“, sagt Zimmer. „Beim Betrachten der Mittelstütze sind mir schon gehörige Bedenken gekommen. Allerdings sehen die verbauten Doppel-T-Stahlträger noch ganz gut aus.“ Das Bauwerk liege von beiden Seiten auf diesem Mittelstück auf. „Es ist durchaus möglich, dass bei hoher Belastung die Stütze in der Mitte wegbricht. Die Brücke könnte dadurch dann sogar einstürzen“, legt sich der Bürgermeister und Baufachmann fest. Aber relativiert wenig später wieder etwas: „So schnell bricht das aber alles nicht zusammen, da die Stahlträger funktionsfähig sind.“

Einwohner, die hier den Weg über die Bode von Adersleben nach Wegeleben nutzen, sollten sich wirklich an das Fahrzeugverbot halten. „Der Belag ist so marode, dass er selbst schon unter einem Fahrrad nachgeben könnte“, ist sich Zimmer sicher. Bei einem weiteren Termin mit der Volksstimme weist er auf die festgestellten Mängel hin und hebt ein kleines Stück des Holzbelages mal eben mit der Hand hoch. Auf der ganzen Breite der Brücke biegen sich die Kanten von Brettern nach oben. Es genügt nur ein kleiner Kontakt mit der Fußspitze und schon wackelt der Belag auf seiner gesamten Länge. Außerdem bewegen sich die Bretter verdächtig beim Überschreiten. Das haben auch die beiden Vertreter des Bau- und Ordnungsamtes festgestellt.

„Denkbar ist die Erneuerung von Brettern auf der Breite eines Fußweges“, sagt Werner Fiedler. „Für die Sanierung der gesamten Lauffläche haben wir wohl kein Geld“, stimmt ihm der Bürgermeister zu. Fiedler wolle nun Rücksprache halten und zu dem Problem, „einige fachliche Aussagen einholen“. Zimmer erwartet auch einen Kostenvorschlag für das Projekt. „Ich habe noch keine Vorstellung, was die Arbeiten kosten“, sagt er. Zumindest hat er den Stadtrat schon einmal auf der Sitzung am gestrigen Abend über die Situation in Adersleben informiert.

„Solche Holzkonstruktionen sind heute nicht mehr üblich, sie haben auch nur eine beschränkte Lebensdauer, die ist jetzt absolut erreicht“, erzählt er zum Abschluss. „Es wäre schade um dieses historische Bauwerk, welches von den Einwohnern stark frequentiert wird, um schnell von Adersleben nach Wegeleben zu kommen.“