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Verkehrsberuhigung Schneller Verkehrsring lahmt noch

Als Alternative zur Altstadt wird Autofahrern in Halberstadt der innerstädtische Ring angeboten. Der ist dafür allerdings noch nicht fit.

Von Jörg Endries 19.05.2016, 01:01

Halberstadt l Verkehrsberuhigung für die Altstadt? Oder soll alles so bleiben wie es ist? Ist-Zustand: Ein lebhafter Durchgangsverkehr mit Lärm und Schmutz. Dem will das Kuratorium Stadtkultur eine Einbahnstraßenregelung für die Voigtei entgegensetzen. Ziel ist eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität in der Altstadt, argumentieren Kuratoriums-Mitglieder. Doch wo soll der Verkehr hin? Favorisiert wird der Innerstädtische Verkehrsring. Der existiert bereits, ist aber nicht funktionstüchtig. Dafür müssen die Straßen auf Vordermann gebracht werden, wie eine Volksstimme-Recherche ergeben hat.

Zum Innerstädtischen Verkehrsring in der Kreisstadt gehören die Walther-Rathenau-Straße (B 79), die Straße der Opfer des Faschismus (B 79), die Schwanebecker Straße (B 81), die Röderhofer Straße (L 83) sowie die kommunalen Huy-, Bleich- und Schützenstraße. Fit ist dieser Ring, den es auf dem Papier bereits seit mehr als 15 Jahren gibt, noch lange nicht. Bedeutet, der Zustand der Straßen ist teils miserabel, verkehrstechnische Anlagen wie Ampeln sind nicht aufeinander abgestimmt. Damit ist der Ring für viele Kraftfahrer unattraktiv und die Fahrt durch die Altstadt bislang alternativlos. Zumindest, wenn man schnell vom westlichen Stadtteil zum östlichen und umgekehrt kommen will.

Vor sechs Jahren hat der Stadtrat Halberstadt den Realisierungsbeschluss für den Verkehrsring abgesegnet. Daraus resultierend ist das erste Gemeinschaftsprojekt – die Sanierung und der Ausbau der Walther-Rathenau-Straße – 2013 umgesetzt worden, heißt es auf Volksstimme-Nachfrage aus dem Rathaus.

Ein weiterer wichtiger Schritt, um den Verkehrsring fit zu machen, sei die grundhafte Sanierung der desolaten Straße der Opfer des Faschismus. Dafür müssen im Vorfeld die Röderhofer Straße und die Bleichstraße sowie die Kreuzungen Röderhofer Straße/Sargstedter Weg und Huystraße/ Gröperstraße, einschließlich der Verschwenkung der Bleichstraße über den Siechenhof, ausgebaut werden. Diese Trasse soll für die Dauer der Bauarbeiten an der OdF-Straße als Umleitungsstrecke dienen.

Für den Ausbau der Kreuzung Röderhofer Straße/Sargstedter Weg wird in diesem Jahr der Planfeststellungsbeschluss erwartet, informiert Rathaus-Sprecherin Ute Huch. Beteiligt sind daran die Landesstraßenbaubehörde und die Stadt Halberstadt. Mit einem Baubeginn wird im Jahr 2017 gerechnet. Die Stadt Halberstadt rechnet mit Baukosten in Höhe von 177 000 Euro.

Für den Ausbau der Bleichstraße einschließlich der Verschwenkung liege eine Vorplanung vor. Diese sei Bestandteil für die Beantragung der Fördermittel im Jahr 2007 gewesen. „Laut Information des Landkreises Harz als Fördermittelgeber soll in diesem Jahr die Planung weitergeführt werden. Mit dem Baubeginn ist 2017 zu rechnen“, sagt Ute Huch. Allerdings sei bedingt durch die Komplexität der Sanierung, an der die Halberstadtwerke, die Abwassergesellschaft, der Landkreis Harz und die Stadt Halberstadt beteiligt sind, mit einer Bauzeit von minimal zwei Jahren zu rechnen.

Die Stadt Halberstadt hat bereits 68 000 Euro für Vermessung, Baugrunduntersuchung und Planung investiert. Die Baukosten (ohne Planung) belaufen sich nach Kostenberechnung vom Oktober 2015 auf 2,3 Millionen Euro. Davon müsste der Landkreis Harz 633 000 Euro tragen (obere Teil der Gröperstraße und anteilige Kosten am zukünftigen Kreisverkehr). Der Eigenanteil der Stadt Halberstadt beläuft sich auf 1,7 Millionen Euro

Nach dem Ausbau der beiden Straßenabschnitte Röderhofer Straße und Bleichstraße könnte 2019/2020 die Straße der Opfer des Faschismus als Gemeinschaftsvorhaben zwischen der Stadt Halberstadt und dem Bund ausgebaut werden, heißt es aus dem Rathaus.