Stadtmauer zerbröselt

Halberstadt l Alarmierend ist der Bauzustand der historischen Stadtmauer in der Schützenstraße Halberstadts, darauf haben Volksstimme-Leser aufmerksam gemacht. Steine bröseln, auf der Mauerkrone wachsen Bäume. An der einst wehrhaften Befestigungsanlage, die etwa 800 Jahre alt ist, besteht Handlungsbedarf, bestätigte Jörg Wolansky von der Stadtverwaltung Halberstadt auf Volksstimme-Nachfrage.

„Betroffen ist der nördliche Teil der Stadtmauer auf einer Länge von etwa 100 Metern“, so der Baufachmann. Die Schäden seien durch defekte Fugen, eine nicht mehr funktionierende Mauerabdeckung und durch das teilweise Auflösen der Sandsteinquader entstanden. Aufgrund der angespannten Haushaltslage kann die Stadtverwaltung die dringend notwendigen Arbeiten zum Erhalt der unter Denkmalschutz stehenden Mauer nicht aus der eigenen Kasse bezahlen.

Laut Schätzung des Halberstädter Büros IFS Dr. Lind werden etwa 268.000 Euro für die Sanierung des betroffenen Teilstücks benötigt. Jörg Wolansky: „Wir haben bereits 2015 Fördermittel beantragt, damit 2016/2017 gebaut werden kann.“

Der Bereich in Richtung Breiter Weg sei bereits in den 1990er Jahren teilsaniert, der untere Wehrturm und angrenzende Mauerteile 2011 saniert worden. „Eine frühere Sanierung des jetzt geplanten Abschnittes ist uns nicht bekannt“, sagt Jörg Wolansky.

Seit 2002 sind insgesamt 452.596 Euro in die Rettung der Reste des aus dem 13. Jahrhundert stammenden Bauwerks investiert worden. Von der ehemals vier Kilometer langen Befestigungsanlage, die mit 30 Wehrtürmen bestückt war, ist heute noch ein knapper Kilometer erhalten.