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Straßensperrung Baustart in der Klusstraße

Von zwei Seiten gleichzeitig sind die Bauarbeiten in der Klusstraße gestartet. Bis Ende November ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Von Sabine Scholz 02.06.2016, 01:01

Halberstadt l Die Fräsen sägen sich in den Asphalt, dann beginnen die Bagger ihr Werk. An zwei Seiten gleichzeitig wird in der Klusstraße Halberstadts gearbeitet. „Wir wollen so schnell wie möglich vorankommen mit diesem wichtigen Bauvorhaben. Beide Baugruben sollen sich dann in der Mitte treffen“, sagt Marco Grigoleit.

Er ist wie Andreas Thiel projektverantwortlicher Ingenieur und betreut die Großbaustelle vonseiten der Abwassergesellschaft Halberstadt. Denn die AWH will in der Klusstraße die bislang unterhalb der ­Straßenbahngleise liegenden Abwasserrohre auf die Westseite der Straße verlegen. Weil so die Belastung der Rohre minimiert wird und im Falle einer Reparatur nicht der Straßenbahnverkehr zum Erliegen kommt.

Die Straßenbahnen fahren während der Bauarbeiten planmäßig bis zu den Sommerferien, dann kommen eine zeitlang Busse auf der Linie zum Einsatz, sodass die Haltestellen dort bedient werden, war von Axel Wöhlbier, Chef der Halberstädter Verkehrsgesellschaft, zu erfahren. HVG und die Deutsche Bahn wollen die ohnehin existierende Straßensperrung ausnutzen, um die Gleiskreuzung am Bahnübergang zu erneuern.

Die Bahnschienen unterirdisch kreuzen werden die Halberstadtwerke im August, die entsprechenden Genehmigungen des Eisenbahnbundesamtes liegen vor, berichtet Andreas Thiel. Das neue Trinkwasserrohr mit einem halben Meter Durchmesser wird in einem speziellen Bohrverfahren verlegt.

Autofahrer können die Klusstraße passieren, wenn sie dort den Friseur, den Blumenladen, das Café oder den Bäcker erreichen wollen oder dort wohnen. Nur das Durchfahren in und aus Richtung Klusberge funktioniert nicht. „Wir haben uns mit den unmittelbar und mittelbar betroffenen Gewerbetreibenden noch einmal zusammengesetzt und die Erreichbarkeit ihrer Läden und Unternehmen abgesprochen. Die Verkehrsführung wird jeweils dem Stand der Bauarbeiten angepasst“, erklärt Frank Neumann, Sprecher der Halberstadtwerke, auf Nachfrage. Im Vorfeld der Bauarbeiten hatte sich eine Interessengemeinschaft gebildet, weil die Unternehmer starke Umsatzeinbußen befürchten.

Auf dem 400 Meter langen Straßenabschnitt werden bis zum Spätherbst die Bagger im Einsatz sein. Zum einen, um die Schmutzwasser- und Regenwasserkanäle zu verlegen, die zwar in eine Baugrube kommen, aber mit entgegensetzten Gefällen versehen werden müssen. „Das ist für die Tiefbauer eine nicht alltägliche Herausforderung“, sagt Marco Grigoleit. Da man erst eine Leitung fertigstellt und dann die zweite, wird die Baugrube lange Zeit offen sein. Die Bagger müssen diese bis zu fünf Meter tief ausheben, weil die Abwasserrohre später auf etwa 4,50 Meter Tiefe liegen werden.

Für die Trinkwasserleitung, die auf der Ostseite der Straße neu verlegt wird, muss nicht ganz so tief gebaggert werden, sie soll rund zwei Meter unter der Straßendecke verlaufen.

Mit den Arbeiten beauftragt wurden nach öffentlicher Ausschreibung die Firmen Stratie Blankenburg und Strabag Halberstadt. Alles in allem soll das Projekt 1,8 Millionen Euro netto kosten. Geld für solche Erneuerungen ist bereits in den jeweiligen Gebühren einkalkuliert.