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Reitsport Prüfungsstress mitten in den Ferien

Hochbetrieb auf dem Reiterhof in Eilenstedt: 25 Pferdefreunde beschäftigen sich mit Theorie und Praxis rund um den Pferdesport.

Von Ramona Adelsberger 13.02.2017, 09:00

Eilenstedt l In der Reithalle am Gänsegraben von Eilenstedt ist es mucksmäuschenstill. Der Boden ist frisch geharkt und alles ist bereit für die Prüfung im Voltigieren. Wie die Orgelpfeifen, geordnet nach ihrer Größe, betreten sechs kleine Mädchen in türkisblauen Anzügen und mit entzückenden Dutts frisiert, die bitterkalte Halle. Musik ertönt und konzentriert zeigen die Voltigiermädchen Malina, Paula, Anne, Hermine, Annabell und Hannah nacheinander ihre Kunststücke und Balanceakte auf dem Pferderücken. Die geduldige Stute „Waldfee“ geht, trabt und galoppiert an der Lounge von Trainerin Sabine Bothe im Kreis. Prüfer Winfried Hätzsch lässt die Mädchen nicht aus den Augen und ist am Ende sichtlich zufrieden. „Das habt ihr sehr gut gemacht“, lobt er die jungen Sportlerinnen.

Diese Prüfung im Voltigieren ist nur eine von vielen Aufgaben, denen sich die Teilnehmer des Winterlagers stellen. „Wir haben in diesem Jahr 25 Teilnehmer, so viele waren es noch nie“, freut sich Hans-Georg Bothe vom Reit und Fahrverein Eilenstedt. Seit Jahren bietet der Verein Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in den Winterferien an, auf dem Reiterhof das theoretische und praktische Rüstzeug in Dressur, Springen, Fahren, Voltigieren und in der Bodenarbeit zu erlangen.

Die Jüngste der vorwiegend weiblichen Teilnehmer ist die fünfjährige Paula aus Sargstedt, die beim Voltigieren auf dem Pferderücken keine Angst gezeigt hat. Und auch in der anschließenden theoretischen Prüfung, wo Prüfer Hätzsch von den Voltigiermädchen alles über Pferdepflege wissen wollte, wusste die kleine Reiterin schon allerbestens Bescheid.

Britta Pichotta aus Groß Quenstedt ist die älteste Teilnehmerin. „Ich bin hier, um die Prüfung ‚RA5‘ abzulegen“, erklärt die 46-Jährige. Das sei Voraussetzung, um künftig bei Turnieren in der E-Klasse starten zu können.

Prüfer Winfried Hätzsch aus Atzendorf hat bei den vielen anstehenden theoretischen und praktischen Prüfungen alle Hände voll zu tun. „Unser zweiter Prüfer ist leider kurzfristig erkrankt“, sagt Hans-Georg Bothe. Umso dankbarer sei er, dass Uwe Selle aus Derenburg gleich einspringen wird. Zwar verfügt der Reit- und Fahrverein mit Sandra Bothe über eine eigene frischgebackene Richter-Anwärterin, allerdings sei eine Prüfung im eigenen Verein im Pferdesport nicht üblich, erklärt die junge Frau. „Da wäre ich zu befangen.“ Die bundesweit erfolgreiche Reiterin betätigt sich beim Wintertrainingslager als Trainerin und steht ihren Eltern Sabine und Hans-Georg Bothe zur Seite.

Einziger männlicher Teilnehmer – und damit Hahn im Korb – ist Marcus Ballhausen aus Osterwieck. Er hat sich angemeldet, um das Abzeichen im Fahren abzulegen. „Die ganze Woche lang habe ich mich bereits mit ‚Dolomit‘ angefreundet und komme bestens mit dem Vereinspferd zurecht.“

Der Reit- und Fahrverein lädt bereits jetzt zum nächsten Höhepunkt der Saison, dem Reitertag, ein. Am Sonnabend, 15. April, werden ab 9 Uhr Wettbewerbe im Reiten und Fahren stattfinden. Das Osterfeuer wird gegen 19 Uhr entzündet.

Weitere Infos gibt es hier.