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Abschlusskonzert Nach 46 Jahren starten Puhdys zur letzten Rock-Dampfer-Fahrt

Sie sind zwar längst noch nicht „Alt wie ein Baum“, wollen aber nun doch ihre verdiente „Rockerrente“ genießen: die Puhdys.

Von Dennis Lotzmann 12.08.2015, 01:01

Halberstadt l  Ziemlich punktgenau nach 46 rockigen Jahren auf den Bühnen zwischen Kap Arkona und der großen weiten Welt, steuern die Puhdys Dieter „Maschine“ Birr, Dieter „Quaster“ Hertrampf, Peter „Eingehängt“ Meyer sowie Klaus Scharfschwerdt und Peter „Bimbo“ Rasym nun mit ihrem Rock-Dampfer den letzten Hafen an.

Zuvor aber drehen sie noch eine riesengroße Ehrenrunde, um ihren Fans zu danken und sich zu verabschieden. Am Sonnabend, 15. August, legt besagter Dampfer in der Saalestadt Halle an. Die Volksstimme verlost für die Rockparty, die 20 Uhr auf der Freilichtbühne Peißnitz beginnt, viermal zwei Freikarten.

Die Puhdys, die am 19. November 1969 im „Tivoli“ im sächsischen Freiberg ihren ersten Auftritt hatten, können auf eine Bandgeschichte zurückblicken, die über Ländergrenzen hinweg Maßstäbe gesetzt hat. In der DDR gehörten sie zu den bedeutendsten Bands, selbst im westlichen Ausland hatten sie großen Bekanntheitsgrad. Schon 1981 füllten sie die Westberliner Waldbühne – ganz ohne DDR-Publikum. Nach viereinhalb Jahrzehnten, 22 Millionen verkauften Tonträgern und mehr als 4000 Konzerten ist eines unstrittig: Die Puhdys genießen Kultstatus und haben ein gutes Stück Musikgeschichte mitgeschrieben.

Dabei schien die Geschichte mindestens einmal schon auf der Finalbahn: 1988/89 verabschiedeten sich die Puhdys beiderseits des eisernen Vorhangs mit einer Good-Bye-Tour von den Fans. Richtige Rocker können aber nicht dauerhaft lassen von ihrer Passion und brauchen irgendwie das Rampenlicht. 1992 also die Wiedergeburt, die das Quintett noch einmal richtig nach oben brachte.

Hits wie „Hey, wir woll’n die Eisbär’n sehn“ begeistern Fans mehrerer Generationen und wurden längst gecovert. Und die Puhdys zeigten sich mehr denn je experimentierfreudig: Sie traten mit Mario Adorf auf, spielten mit dem Filmorchester Babelsberg und begeisterten – augenscheinlich als Familienväter – ihre Fans später mit Weihnachtslieder-CDs.

Zugleich näherten sie sich unweigerlich ihrer „Rockerrente“. Vor dem Rentenbescheid wollen sie nun am Sonnabend in Halle ordentlich aufdrehen und das letzte Puhdys-Kapitel im Geschichtsbuch deutscher Rockmusik schreiben. Ende Dezember folgt ein weiteres Abschieds-Konzert im dortigen Steintor-Varieté.

Die Volksstimme verlost mit dem Konzert-Veranstalter Känguruh-Production viermal zwei Freikarten für das Konzert am 15. August in Halle. Wer sein Glück versuchen möchte, schreibt bitte bis zum Donnerstag, 13. August, 11 Uhr eine E-Mail mit dem Stichwort „Puhdys“ an: dennis.lotzmann@volksstimme.de. Bitte die Adresse und Telefonnummer nicht vergessen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wer selbst persönliche Erinnerungen und Erlebnisse mit den unzähligen Konzerten der Puhdys verbindet, kann diese gern verraten – wir freuen uns über kurze Berichte per E-Mail.