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Abwassergesellschaft Alles auf den Prüfstand gestellt

Die Abwassergesellschaft Halberstadt trägt das Qualitätssiegel der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall.

Von Sabine Scholz 23.01.2018, 11:00

Halberstadt l „So schnell hat das vor Ihnen noch kein Unternehmen gemacht“, sagte Ralf Schüler. „Innerhalb kurzer Zeit waren die drei Hinweise umgesetzt“, so der Geschäftsführer des Landesverbandes Nord-Ost der DWA, der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall. Schüler übergab gestern der Abwassergesellschaft Halberstadt (AWH) die Urkunde, die bestätigt, dass die AWH die Anforderungen des technischen Sicherheitsmanagementes voll erfüllt und auch die Organisationssicherheit gegeben ist. „Zu diesem Ergebnis kamen die externen Prüfer unserer Zertifizierungsstelle“, so Schüler. Er überbrachte zugleich die Bestätigung, das sich zwei Mitarbeiter der AWH als technische Führungskräfte bezeichnen dürfen. Für Planung und Bau ist das Thomas Valentin, für den technischen Betrieb Udo Fuhrmeister.

Gemeinsam mit ihren 17 Kollegen haben sich beide in den vergangenen anderthalb Jahren intensiv mit den Abläufen innerhalb der AWH, mit jedem Handgriff, jedem Arbeitsgerät, jeder Informationskette im Havariefall befasst. „Wir haben alles auf den Prüfstand gestellt“, berichtet Ronald Nossal, zuständig für den Bereich Netz. „Wir haben alle Unterlagen einmal durchgearbeitet, alles auf den aktuellsten Stand gebracht und damit auch den Verantwortlichen in den Meisterbereichen den Rücken gestärkt. So sind zum Beispiel die Kompetenzen neu, klarer formuliert worden“, so Nossal. Und Lutz Rahn, Anlagenverantwortlicher auf dem Klärwerk, ergänzt: „Im Grund ist das Betriebshandbuch dadurch komplett neu entstanden.“ Und jeder Mitarbeiter kann alle Arbeitsanweisungen und Sicherheitshinweise jederzeit nachlesen. „Wir haben alles im Computer hinterlegt“, erklärt Udo Fuhrmeister. Immerhin setzen die Mitarbeiter der Abwassergesellschaft auch unterschiedliche Chemikalien ein, und es können in den Abwasserrohren gesundheitsschädliche Gase entstehen. Was erklärt, warum es auch eine Fachkraft für Explosionsschutz in dem kleinen Unternehmen gibt.

AWH-Geschäftsführer Thomas Valentin bereut nicht, das man sich dem langwierigen Verfahren gestellt hat. „Wir haben nun Rechtssicherheit in allen Fragen und die Bürger die Garantie, dass wir ein hohes Maß an Entsorgungssicherheit gewährleisten“, so Valentin. Aus diesem Grund sei das Geld, das das Unternehmen für diese Zertifizierung ausgegeben hat, auch gut investiert, sagte Christian Mokosch, der gestern als Aufsichtsratsmitglied den Gesellschafter der AWH, die Stadt Halberstadt, vertrat.

Für eine Zertifizierung der DWA habe man sich aus zwei Gründen entschlossen, erläuterte Thomas Valentin. Zum einen haben die Halberstadtwerke, mit denen man eng zusammenarbeite, dieses Verfahren ebenfalls durchlaufen. Zum anderen sei die DWA mit ihren Fragen und Prüfungen dichter dran an der realen Arbeitswelt als manch andere Zertifizierungsverfahren.

Fünf Jahre lang gilt das Gütesiegel, dann muss man sich wieder den kritischen Fragen und Blicken der Prüfer stellen. „Aber das hilft uns, besser zu werden“, betonte der AWH-Geschäftsführer.