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Asylbewerber 33 Flüchtlinge leben in Osterwieck

In Osterwieck kümmern sich viele Helfer um die aktuell 33 Flüchtlinge.

08.11.2016, 23:01

Osterwieck (mhe) l Wie die Flüchtlinge in Osterwieck untergebracht und betreut werden, darüber machte sich die Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises Halberstadt, Angelika Zädow, vor Ort ein Bild. Dazu trafen sich die verschiedenen Partner, die in der Stadt mit dem Thema befasst sind, zu einem Gespräch in den Räumen des „Neuen Wohnens“ der Diakonie am Kälberbachsweg. Dazu gehörten Vertreter der Stadtverwaltung, Mitarbeiter des Migrationsdienstes der Diakonie und verschiedene Privatpersonen, die sich ehrenamtlich für die Flüchtlinge als Paten engagieren, sowie eine größere Anzahl von Flüchtlingen, die zurzeit in der Ilsestadt wohnen.

Im Februar waren die ersten Flüchtlinge in Osterwieck angekommen. Im Moment wohnen 33 Personen in zwölf als Flüchtlingsunterkünfte bereitgestellten Wohnungen. Dabei handelt es sich überwiegend um syrische und afghanische Flüchtlinge.

Die verschiedenen Partner berichteten in der Runde über ihre Erfahrungen und die Entwicklungen der letzten Monate. Dabei wurden die Herausforderungen deutlich, die bei der Betreuung und Unterbringung zu bewältigen sind.

Das größte Problem, so waren sich alle einig, stellt noch immer die Sprachbarriere dar, obwohl einige der anwesenden Syrer schon bemerkenswerte Fortschritte beim Erlernen der deutschen Sprache erzielt haben.

Ein sehr unterschiedliches Bild ergab sich, als Angelika Zädow nach den Zukunftsplänen der anwesenden Flüchtlinge fragte. Es war zu beobachten, dass die Menschen, die als Familie nach Osterwieck gekommen waren, sich hier gut aufgenommen fühlen und gern ihre Zukunft gestalten wollen. Die alleinstehenden, eher jüngeren Flüchtlinge zieht es dagegen in die größeren Städte, da sich ihnen dort bessere Ausbildungs- und Arbeits-perspektiven bieten würden.

Sehr greifbar wurden die alltäglichen Probleme, als Peggy Matzelt von ihren Erfahrungen als Flüchtlingspatin erzählte. Sie kümmert sich ehrenamtlich um verschiedene geflüchtete Personen und unterstützt sie in vielen Bereichen, etwa bei Behördengängen. Viele Vorgänge würden sehr viel Zeit beanspruchen und dadurch die Flüchtlinge einer belastenden und unsicheren Situation aussetzen. Sie berichtete von einem Sprachkurs, der nicht beginnen konnte, weil die geforderte Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wurde und die Flüchtlinge deshalb lange auf einen Ersatzkurs warten mussten.

Um effektiver für die Belange der Flüchtlinge eintreten zu können, haben sich die Anwesenden geeinigt, die Zusammenarbeit zu verstärken und sich bei regelmäßigen Treffen untereinander auszutauschen.

Zum Abschluss des Treffens dankte Superintendentin Angelika Zädow allen Beteiligten für ihre Arbeit und wies auf den besonderen Stellenwert des ehrenamtlichen Engagements hin. Insgesamt zeigte sie sich zufrieden mit dem bisher Erreichten und lobte das pragmatische und am Machbaren ausgerichtete Handeln der Stadtverwaltung.