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Badesaison Besucherrekord am Halberstädter See

Während an anderen Seen - dem Blaualgen-Alarm geschuldet - Flaute herrscht, werden in Halberstadt Besucherrekorde verzeichnet.

Von Sandra Reulecke 04.08.2018, 01:01

Halberstadt l Rekord-Hitze gleich Rekord-Besucherzahl: am Halberstädter See geht diese Gleichung auf. Allein im Juli kamen 17.136 Badelustige – mehr als in der gesamten Saison 2017. „Meine Aufzeichnungen reichen bis in das Jahr 2005 zurück, so viele Gäste gab es noch nie“, sagt Gido Maak sichtlich stolz. Er ist für den Bäderbetrieb des Halberstädter Freizeit- und Sportzentrums (FSZ), dem Betreiber des Sees, verantwortlich.

Lediglich im Jahr 2013, so Maak, waren die Besucherzahlen für Juli fast genauso gut. Aber eben nur fast. Und: Es ist bereits jetzt absehbar, dass die Saison 2018 die beste aller Zeiten wird. „Schon der Start war super“, sagt Maak. Mit 3868 Besuchern konnte er im Mai mehr als doppelt so viele Wasserrarten wie im Vorjahresmonat verbuchen. „Die ersten stehen schon um 8 Uhr ungeduldig vor dem Tor und warten, dass wir endlich aufmachen“, berichtet er und lacht.

Insgesamt haben schon 26.187 Badelustige Abkühlung im See gesucht. Das sind knapp 12.000 mehr als in der gesamten vorigen Saison. Die Gäste kommen nicht nur aus der Domstadt. „Viele sind aus den alten Bundesländern“, so Gido Maak. „Und in der letzten Zeit sind auffällig viele aus der Region Magdeburg hier.“

Wahrscheinlicher Grund: Sowohl im Barleber als auch im Neustädter See musste mehrfach in den vergangenen Wochen das Baden verboten werden. Beide Gewässer fielen Blaualgen zum Opfer, die bei Badegästen unter anderem Hautreizungen, allergische Reaktionen und sogar Muskelzittern sowie -krämpfe auslösen könnten, wie die Magdebuger Stadtverwaltung mitteilte.

In Halberstadt bestehe für ein solches Szenario keine Gefahr, versichert Gido Maak. „Der See ist bis zu neun Meter tief, der reguliert sich von allein.“ Regelmäßig werde das gut 28 Grad Celsius warme Wasser von Behörden geprüft und es gibt bisher keinen Grund zur Beanstandung.

Auch die Gäste zeigen sich zufrieden mit der Anlage. Nur selten gibt es Beschwerden – und die kann der Bereichsleiter nicht immer nachvollziehen. „Ein Mann beschwerte sich, dass der Rasen zu trocken sei und deshalb stoppele“, sagt er kopfschüttelnd. Angesichts der Dürre sei das ein Zustand, der nicht zu ändern ist. „Wir können doch nicht 10.000 Quadratmeter Fläche gießen ...“

Nachholbedarf sieht Gido Maak bei anderen Aspekten. Zum Beispiel den in die Jahre gekommenen Plattenweg. „Für Rollstuhlfahrer ist das ein echtes Handicap.“ Ende August findet eine Begehung mit dem Eigentümer des Sees, der Stadt Halberstadt, statt. „Bei dieser Gelegenheit schauen wir zusammen, wo Sanierungsbedarf besteht.“ Im Großen und Ganzen sei die Anlage aus seiner Sicht jedoch in einem guten, gepflegten Zustand. Dies werde besonders von jungen Familien mit kleinen Kindern gelobt.

Eine Zielgruppe komme dennoch etwas zu kurz. „Es fehlt eine Attraktion für Jugendliche. Diese Altersgruppe will unterhalten werden.“ Und dafür soll auch gesorgt werden. Im kommenden Jahr, wenn das FSZ sein 20-jähriges Bestehen feiert, soll es für die jungen Leute eine Überraschung, eine dauerhafte Attraktion, geben, verspricht Maak. Auf Details könne er noch nicht eingehen. Aber er verrät, dass das Jubiläum am 20. Juli 2019 mit einer großen Party begangen wird. „Hoffentlich bei ähnlich gutem Wetter wie in diesem Jahr.“

Derzeit sehnen sich viele Mitarbeiter dagegen nach ein paar kühlen Regentagen. „Das Personal kommt langsam an seine Grenzen“, so Maak. Drei hauptamliche Schwimmmeister, die beim FSZ angestellt sind, sind für den See verantwortlich. Zu wenige, um allein für die Sicherheit der Badegäste sorgen zu können. „Ohne die Unterstützung der DLRG könnten wir es nicht schaffen.“ Ehrenamtler der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) unterstützen das Team, sodass bei gutem Wetter alle drei Aufsichtstürme mit jeweils zwei Rettern besetzt sind.

Mit Blick auf den Wetterbericht steht diesen noch eine arbeitsreiche Zeit bevor. Kommende Woche sollen erneut Hitze-Rekorde erreicht werden.

Die Saison endet planmäßig am 31. August. „Aber wenn das Wetter noch gut ist, gehen wir in die Verlängerung.“