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Baumsterben Gefahr im Schlosspark Langenstein

Abgestorbene und kranke Bäume bedrohen im Schlosspark Langenstein die Sicherheit von Passanten. Geld für die Pflege fehlt.

Von Jörg Endries 06.08.2020, 01:44

Langenstein/Halberstadt l Groß ist der Schreck und die ­Unsicherheit bei vielen Besuchern des Schlossparks Langenstein: Seit dem 14. Juli sind die Zugänge zum grünen Juwel mit Trassierband abgesperrt, rote Schilder warnen vor dem Betreten des Parks. Das große Baumsterben hat im etwa 20 Hektar umfassenden Schatz aus dem 18. Jahrhundert begonnen, der zahlreiche seltene und auch exotische Pflanzen und Gehölze birgt. Gefährdet ist nicht nur der wertvolle Baumbestand, sondern sind es auch die zahlreichen Besucher aus nah und fern. Es fehlt Geld, um die stetig wachsende Zahl von Baum­leichen zu beseitigen und neue Bäume zu pflanzen.

Nach einer Begehung durch Mitarbeiter der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Harz habe man die Notbremse ziehen müssen, berichtet Elke Neumann, Leiterin des Internationalen Bildungs- und Sozialwerks e.V. Schloss Langenstein. Im Park stehen zu viele abgestorbene und erkrankte Bäume. Niemand könne vorhersagen, wann Äste abbrechen und zu Boden fallen oder große Bäume umfallen.

Erst vor einigen Tagen brach an der Kastanienallee oberhalb des Teiches ein schwerer Ast ab und krachte zu Boden, ­direkt neben einer Bank. Kein ­Einzelfall. Verletzt wurde wie durch ein Wunder niemand. Immer wieder fallen auch Baumriesen nach Stürmen um. Mehrmals bereits direkt am Haus am Schlosspark. Auch in diesem Fall gab es keine Verletzten. Das 2010 neu errichtete Gebäude, in dem Behinderte und Senioren zuhause sind, blieb ebenfalls unbeschädigt. Die Gefahr für Leben und ­Gesundheit sei einfach zu groß. Aus diesem Grund weise man die Gäste des Parks darauf hin.

„Der Klimawandel und drei Dürrejahre in Folge verursachen ein massives Baumsterben im Park“, bestätigt Elke Neumann. Selbst gesunde, über 200 Jahre alte Baumriesen würden die Wassernot nicht mehr verkraften, sie werden krank und sterben. Das Ausmaß sei mittlerweile so groß, dass es die ­finanziellen Möglichkeiten des Bildungswerks, dagegen angehen zu können, weit übersteigt, so Elke Neumann.