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Coronavirus Bauwagen fallen Hygiene-Vorschrift zum Opfer

Einige Mitarbeiter in Arbeitsgelegenheiten im Landkreis Harz bemängeln einen fehlenden Pausenraum.

Von Sabine Scholz 17.06.2020, 11:41

Langenstein/Halberstadt l Der Schlosspark in Langenstein ist eine der Grünanlagen in der Region, in der zurzeit unter ökologischen Aspekten aufgeräumt wird. Es wird entbuscht, gemäht, geschnitten. Ob im Schlosspark oder im Mühlenpark Langensteins, auf Streuobstwiesen in Emersleben und Rohrsheim, ob im Huy, in Ditfurt, Mahndorf, Aderstedt oder demnächst im Tiergarten: Finanziert über die KoBa Jobcenter Harz, finden in zahlreichen solcher Arbeitsgelegenheiten Menschen eine Beschäftigung und einen kleinen Zuverdienst, die zurzeit auf dem ersten Arbeitsmarkt kaum Chancen auf einen Job haben. Angeleitet werden sie von Mitarbeitern der AWZ GmbH, fachlich begleitet sind solche Grün-Vorhaben von der Unteren Naturschutzbehörde.

Normalerweise künden Bauwagen in den Parkanlagen von solchen, der Natur und der Allgemeinheit dienlichen Arbeitseinsätzen. Denn gearbeitet wird meist mehrere Monate auf den jeweiligen Flächen. Doch aktuell sind solche Bauwagen nicht zu finden, obwohl Mitarbeiter der jeweiligen Projekte schon ihren Aufgaben nachkommen. Doch wo kann eine Pause eingelegt oder bei Regen Schutz gesucht werden? Fragen, die manchen Mitarbeiter nicht angemessen beantwortet sieht von der AWZ GmbH.

„Wir müssen darauf achten, dass die Abstandsregeln eingehalten werden können. In den recht engen Bauwagen ist das nicht machbar“, sagt Detlef Rutzen. Der Geschäftsführer der AWZ GmbH berichtet auf Nachfrage, dass sein Unternehmen einen Hinweis der KoBa aufgegriffen habe und weitgehend auf Bauwagen verzichtet. Jetzt in den Sommermonaten sei das an sich kein Problem. Was im Herbst wird, müsse man dann entscheiden, sagt Rutzen. „Wer weiß, wie sich die Situation bis dahin entwickelt, das müssen wir abwarten.“

„Während der Corona bedingten Schließung haben wir die Zeit genutzt und einen Pandemieplan erstellt, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Unter anderem belehren wir die Mitarbeiter über die Hygiene-Vorkehrungen. Und wir haben nach alternativen Lösungen gesucht.“ So stehe den Teilnehmern, die im Schlosspark Langenstein arbeiten, am Schloss eine Unterstellmöglichkeit zur Verfügung, die sie jederzeit erreichen können. Dass dazu eine kleine Wegstrecke zurückgelegt werden muss, gefalle nicht jedem, das weiß auch Rutzen. „Aber es gibt einen trockenen und sicheren Raum für unsere Leute, das ist das Wichtigste.“ Das Schlossteam sei in dieser Frage sehr kooperativ gewesen.

An anderen Einsatzorten, in denen solche Ausweichmöglichkeiten nicht vorhanden sind, stehen den Mitarbeitern Faltpavillons als Regenschutz zur Verfügung. „Und wir haben Bänke und Stühle rausgefahren, damit die Mitarbeiter sich in den Pausen auch vernünftig hinsetzen können.“ Die Sitzgelegenheiten stünden weiter auseinander, damit der Abstand eingehalten werde.