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BienenJunge Imker an der Schule

An der Dardesheimer Sekundarschule besteht jetzt eine Bienen-Arbeitsgemeinschaft. Diese Woche hat sie ihr erstes Bienenvolk erhalten.

Von Mario Heinicke 22.09.2018, 14:00

Dardesheim l Angst vor stechenden Bienen haben sie nicht, die zwölf Mädchen und Jungen der fünften bis achten Klassen. Müssen sie auch nicht, denn für die Arbeit an den Bienen haben sie Schutzkleidung erhalten. Seit Schuljahresbeginn besteht die Arbeitsgemeinschaft an der Thomas-Mann-Schule. Betreut werden die Schüler vom Hessener Imker Enrico Kretschmar. Er ist damit Partner bereits für die achte Schulimkerei im Harzkreis. Die anderen befinden sich in Halberstadt, Böhnshausen, Veckenstedt und Wernigerode.

Seit dieser Woche haben die Dardesheimer nun ihr erstes Bienenvolk. Es steht im Park, sicherheitshalber also einige Meter vom Schulgelände entfernt. Hier im Grünen finden die Bienen dafür künftig um so schneller Nektar und Blütenpollen. Ortsbürgermeister Ralf Voigt (Förderverein Stadt Dardesheim) hat den Standort gern vermittelt. Zumal nebenan noch der alte Schulgarten ist und etliche Wohngrundstücke Gärten haben.

Das Bienenvolk haben die Halberstadtwerke gesponsert. Der Energieversorger ist selbst Bienenhalter. Auf dem Betriebsgelände der Biogasanlage stehen fünf Völker, die von Enrico Kretschmar als Dienstleister fachmännisch betreut werden. Hier finden auch pädagogische Führungen für Kitas und Schulen statt.

„Unsere Region lebens- und liebenswert zu halten, funktioniert nur, wenn wir alle auch ein Auge auf den Umweltschutz werfen“, sagte Halberstadtwerke-Geschäftsführer Dr. Rainer Gerloff. „Aus diesem Grund wollen wir mit unserem unternehmerischen Engagement insbesondere nachkommende Generationen für den Erhalt der Natur sensibilisieren und zum Beispiel bei Schülern ein kritisches Bewusstsein für den Umgang mit Pflanzen und Insekten erzeugen.“

„Wir leisten in gewisser Weise auch einen kleinen Beitrag gegen das Insektensterben“, stellte Schulleiterin Margret Bosse fest.

Im Vorfeld hatten sich die Schüler schon dreimal getroffen, um sich mit der Welt der Bienen zu befassen. Dazu gehören die blühenden Flächen, die den Bienen und anderen Insekten Nahrung geben, aber halt auch immer weniger werden. Weil sie zum Beispiel früh abgemäht werden. Ralf Voigt will sich daher dafür einsetzen, dass der städtische Bauhof im Dardesheimer Park künftig weniger mäht und hier mehr blühende Fläche vorhanden ist.

Da eine Biene einen Arbeitsradius von zwei bis drei Kilometern hat, rechnen Kretschmar und Voigt damit, dass durch das natürliche Bestäuben die Dardesheimer Gartenbesitzer künftig zum Beispiel mehr Obst ernten werden.

Seitens der Schule wird Lehrerin Manuela Harring die Arbeitsgemeinschaft betreuen. Imkerei, gibt sie zu, ist auch für sie Neuland, aber früher leitete sie die Umwelt-AG.

Im nächsten Jahr dürfte die Schulimkerei ihren ersten Honig erzeugen. Dann wird es natürlich eine Kooperation mit der bereits bestehenden Schülerfirma geben, die schon eigene Marmelade und andere Dinge herstellt und auf Veranstaltungen verkauft.

Osterwiecks Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (parteilos) erinnerte daran, dass die Projekte, die in den vergangenen Jahren einen Aufschwung für die Imkerei im Landkreis gebracht haben, ihren Ausgangspunkt in der Osterwiecker „ZukunftsWerkStadt“ hatten.

Am 26. Oktober ist die Dardeheimer Sekundarschule Gastgeber für den 3. Tag der Schulimkereien Sachsen-Anhalts. Die Schirmherrschaft haben die Halberstadtwerke übernommen.