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Blutspende Mit einem Stich drei Leben retten

Mehr als 100 Freiwillige sind regelmäßig dabei, wenn das Deutsche Rote Kreuz in Osterwieck zur Blutspende bittet.

Von Konstanze Eichner 31.12.2016, 05:00

Osterwieck l „Schenke Leben, spende Blut!“, lautet der Schriftzug auf dem Wagen des Blutspendedienstes, der am Donnerstagnachmittag vor dem Fallstein-Gymnasium in Osterwieck parkte. Kurz vor dem Jahreswechsel gab es an diesem Ort nochmals die Möglichkeit zur Blutspende.

Obwohl die Spender einige Stationen zu durchlaufen haben und genügend Zeit mitbringen sollten, läuft die Prozedur bei dem eingespielten Team der DRK-Ortsgruppe Halberstadt routiniert und zügig ab. Seit mittlerweile vier Jahren kommt diese Besatzung regelmäßig nach Osterwieck, um Freiwilligen die Möglichkeit zum Spenden des Lebenssaftes zu geben. In diesem Jahr war es bereits der sechste Termin.

Das Team rückt jedes Mal mit ehrenamtlichen Helfern, medizinischem Personal und Ärzten an, stellt in der Aula des Fallstein-Gymnasiums Liegen auf und stattet das Foyer der Schule mit Stationswegweisern aus. „Meist sind es über 100 Spendenwillige, die hierher kommen“, sagt Sven Leßmann. Er hält als Einsatzleiter der Ortsgruppe Halberstadt die Fäden in der Hand. Viele dieser Spender sind schon lange dabei und kommen immer wieder.

Doch die Mehrfachspender müssen sich zunächst genauso wie die Erstspender dem Fragebogen widmen, in dem Informationen über Erkrankungen, Impfungen und vieles mehr abgefragt werden. In einem Labor wird die Körpertemperatur der Spender überprüft und mittels einer Blutprobe die wichtigsten Laborwerte überprüft, wie etwa der Hämoglobinwert, der nur innerhalb bestimmter Grenzen eine Spende erlaubt. Für die anschließenden Untersuchungen waren an diesem Nachmittag in Osterwieck zwei Ärzte aus Thale und Göttingen im Einsatz. „Das liegt an der hohen Teilnehmerzahl“, berichtet Sven Leßmann. Für die vielen Spender sind zwei Ärzte vor Ort notwendig, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Die eigentliche Blutentnahme ist die Aufgabe von drei Mitarbeiterinnen des medizinischen Personals. Innerhalb von 10 bis 15 Minuten entnehmen sie von jedem Spender einen halben Liter Blut. Nach der Abnahme gelangen die Spenden in ein Institut nach Dessau, wo sie im Labor aufgearbeitet werden. Das Blut wird dabei in rote Blutkörperchen, Plasma und Blutplättchen aufgetrennt. Bei vielen Behandlungen reicht bereits ein bestimmter Bestandteil des Blutes aus. „Mit einem einzigen Stich können bis zu drei Leben gerettet werden“, betonte deshalb die Gebietsreferentin des Blutspendedienstes im DRK Anett Sinast.

Wer an diesem Nachmittag seinen Beitrag geleistet hatte, durfte sich an dem Buffet stärken, das von Nadine und Beate Hübler bereitgestellt wurde. Sie sind mit ihrem vor Ort ansässigen Catering-Service jedes Mal für die Verpflegung bei den Blutspenden in Osterwieck und anderen Orten zuständig und somit routiniert bei der Betreuung der Spender. Als Dankeschön für jede Spende erhielten die Teilnehmer zudem noch eine Tafel Schokolade. Der nächste Blutspende-Termin im neuen Jahr ist noch nicht bekannt, aber es wird in jedem Fall mindestens 56 Tage dauern. Denn vorher dürfen die Spender nicht wieder ihr Blut abgeben.