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Pflege Durstige Blumen mit Nass versorgt

Die Blütenpracht in Klein Quenstedt ist gut über den heißen und trockenen Sommer gekommen. Bärbel und Herbert Trenkel pflegen die Pflanzen.

Von Gerald Eggert 16.10.2018, 04:00

Klein Quenstedt l Sie haben einen langen heißen Sommer lang dafür gesorgt, dass die Blumen am Brückengeländer zum Assebach ausreichend „zu trinken“ hatten. Als Bärbel und Herbert Trenkel gefragt wurden, ob sie die Pflege des neuen Blumenschmucks in Klein Quenstedt übernehmen würden, sagten sie sofort zu und machten sich dann täglich mit Gießkannen auf den Weg, die Pflanzen zu wässern. Was an den heißen Sommertagen besonders nötig war.

„Wir haben das sehr gern getan und tun das auch weiterhin gern“, unterstreicht Herbert Trenkel, „doch wir haben uns sogar beschimpfen lassen müssen, weil wir das Wasser aus dem Bach geschöpft haben. Das sei verboten, hieß es. Dabei hatten wir eine Genehmigung.“ Und als das Wasser wirklich dann knapp wurde, haben sie solches aus der eigenen Regentonne oder aus dem Brunnen genutzt.

„Ich mag Blumen. Nicht nur jene, mit denen ich mich zu Hause umgebe“, gibt Bärbel Trenkel zu verstehen, „zu einem gepflegten Wohnumfeld gehören sie einfach dazu. Man kann sich selbst daran erfreuen und auch anderen eine Freude machen.“ Deshalb möchte sie im kommenden Jahr erneut Verantwortung übernehmen für den Erhalt der Blütenpracht.

„Ich mag Blumen. Nicht nur jene, mit denen ich mich zu Hause umgebe.“

Bärbel Trenkel

Die Idee, im Dorf für ein paar blühende Hingucker zu sorgen und damit auch zur Verschönerung des Ortsbildes beizutragen, stammt von Jens Geffert (CDU). „Dazu gehören auch die Blumenkübel im Ort und die Wiederbelebung des Sportplatzes“, so der Ortsbürgermeister, „für mich ist die Gestaltung ein Stück weit Identifizierung mit dem Dorf, der Heimat.“

Der Ortschef hatte den Ortschaftsrat nach einigem Bedenken davon überzeugen können, zunächst Blumen­kübel aufzustellen. Diese sind von der ortsansässigen Firma Kästner Metallbau nach den Vorgaben des Ortschaftsrates angefertigt und durch Spendengelder finanziert worden.

Die Installation bzw. das Aufstellen übernahmen abermals die Mitglieder des Ortschaftsrates in Eigenregie.

Der komplette Blumenschmuck wurde möglich durch eine Spende von zahlreichen Pflanzen und Pflanzenerde durch die Glücksklee Blumen und Gartenbau GmbH in der Halberstädter Sternstraße. „Eines Tages hat mich Manfred Wartenberg angesprochen, ob wir die Initiative in seinem Dorf unterstützen und die Pflanzkübel mit verschiedenen Blumenpflanzen füllen könnten“, erinnert sich Roland Braune, „ich sagte zu und überließ bald darauf zwei Frauen, die zu uns kamen, das Gewünschte.“

Nicht unerwähnt lassen will er, dass seine Firma drei Jahre lang zum Nulltarif für eine Blütenpracht auf dem Breiten Weg gesorgt, die Beete gepflegt, regelmäßig gegossen und Folgebepflanzungen bis zum Herbst hin realisiert hat. Dass sei nun leider vorbei, denn den Vertrag mit der Stadt habe er gekündigt. Über den Grund möchte Braune sich nicht ­äußern, nur unterstreichen: „An uns hat es nicht gelegen.“

Das Bepflanzen der Kübel und Schalen in ihrem Dorf übernahmen die Klein Quenstedter selbst. „Interessant ist das Echo in der Bevölkerung“, so Geffert, „die Begeisterung für dieses Projekt finde ich umwerfend.

Zunächst hat der Ortschaftsrat die Pflege selbst übernommen. Dann entstand die Idee, für jeden Blumen­kübel einen Paten zu suchen.“ Unterstützung für das Projekt gibt es von der Stadtverwaltung, indem der Gemeindearbeiter sich gleichwohl darum kümmern darf. „Ich finde es gut, dass sich Bürger unseres Ortes so engagieren. Wir haben es gemeinsam selbst in die Hand genommen, zusätzlich zu den privaten Initiativen etwas mehr Farbe ins Ortsbild zu bringen. Darüber freuen sich die Besucher und selbstverständlich die Klein Quenstedter.“

Für das kommende Frühjahr sind weitere gestalterische Elemente geplant, verrät der Ortsbürgermeister. Er dankt allen Mitgliedern des Ortschaftsrates, die seiner Idee eine Chance gegeben und sich selbst eingebracht haben, dem Sponsor der Pflanzen sowie allen Klein Quenstedtern, die dafür gesorgt haben, dass die Blütenpracht insbesondere während der heißen und trockenen Sommertage nicht litt.