1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Wahlteam steht in den Startlöchern

Bundestagswahl Wahlteam steht in den Startlöchern

Rund 200 Helfer werden am 24. September in Halberstadt im Einsatz sein und den Bürgern ermöglichen, den neuen Bundestag zu wählen.

Von Sabine Scholz 17.07.2017, 01:01

Halberstadt l Die Zahl kommt wie aus der Pistole geschossen. „3333“, sagt Katja Kratzius. So viele Wähler in Halberstadt hatten zur Landtagswahl 2016 die Briefwahl zur Stimmabgabe genutzt. „Wir rechnen mit ähnlichen Zahlen bei der Bundestagswahl“, sagt die Teamleiterin Gemeindeangelegenheiten. Bei ihr laufen die organisatorischen Fäden für die Wahlvorbereitung zusammen, in der Gesamtverantwortung steht Timo Günther. Der ist als Leiter des Geschäftsbereichs des Oberbürgermeisters nicht nur als Justitiar der Stadt tätig, sondern hat die Teams Gemeindeangelegenheiten, Liegenschaften und Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung unter sich.

Timo Günther verweist darauf, dass anders als bei Kommunalwahlen, die Briefwahl­unterlagen der Halberstädter am 24. September nicht im Rathaus ausgezählt werden, sondern im Landratsamt. Die Stadt sei diesmal nur als Wahlbehörde im Auftrag des Kreises tätig. Damit verbunden ist das Auszählen der Stimmen in den einzelnen Wahllokalen, aber nicht die der Briefwähler.

Dass deren Zahl seit Jahren wächst, ist eine Tatsache, auf die sich das Wahlteam der Stadt einstellt. „Wir bereiten Unterlagen für rund 4000 Wähler vor“, sagt Katja Kratzius. Etwa zehn Prozent der Wahlberechtigten, so die Erfahrung der vergangenen Wahlen, nutzen diese Form der Stimmabgabe. Man kann sich die Briefwahlunterlagen per Post zuschicken lassen oder sie im Rathaus abholen. Bereits jetzt weiß die Stadtverwaltung, dass einige der Benachrichtungen auf eine weite Reise gehen werden. „Zu Bundestagswahlen dürfen ja auch die deutschen Staatsbürger mitwählen, die im Ausland wohnen“, sagt Kratzius.

Noch ist nicht genau bekannt, wieviele Wahlberechtigte im Stadtgebiet an die Urne gerufen werden. „Das Wählerverzeichnis ziehen wir erst Mitte August, wenn der vom Bundeswahlleiter vorgegebene Stichtag ist. Dann erhält die Druckerei die Daten und anschließend gehen die Wahlbenachrichtungskarten per Post auf die Reise“, sagt Kratzius. „Wir rechnen damit, dass jeder Wahlberechtigte bis zum 3. September seine Benachrichtigungskarte im Briefkasten hat“, so Kratzius. Ist das nicht der Fall, sollte man sich in der Stadtverwaltung melden. „Denn wer nicht im Wählerverzeichnis steht, für den wird es schwer, das am Wahltag noch zu regeln“, sagt Timo Günther.

Ohne Benachrichtigungskarte kann man zwar wählen gehen, der Personalausweis legitimiert den Wähler. Aber wenn dessen Name nicht in den Verzeichnissen steht, wird es schwierig. „Von daher ist es besser, nachzufragen, ob man als Wähler registriert ist und vielleicht nur die Benachrichtungskarte nicht angekommen ist“, sagt Katja Kratzius.

Auf der Karte ist unter anderem das Wahllokal vermerkt, in dem man am 24. September seine Stimme abgegeben kann. Für die Wahlberechtigtigten in Böhnshausen wird es erstmals innerhalb ihrer Ortschaft kein Wahllokal geben.

„Zur Landtagswahl waren es 93 Stimmberechtigte, die wir in Böhnshausen hatten. Wenn die Wahlbezirke zu klein werden, könnte es sein, dass man den Grundsatz der geheimen Wahl nicht mehr gewährleisten kann“, erklärt Kratzius die Entscheidung, das Wahllokal Böhnshausen „zu schließen“. Da Böhnshausen zu Langenstein gehört, kann dort gewählt werden. Oder eben per Brief. „Das war keine einfache Entscheidung“, fügt Timo Günther hinzu, „aber unsere Bedenken sind berechtigt.“ Die Wahrung des Wahlgeheimnisses ist einfach ein zu hohes Gut, als dass man es der Bequemlichkeit opfern dürfte.

25 Wahllokale wird es in Kernstadt und Ortsteilen insgesamt geben, für alle sucht die Stadtverwaltung wieder ehrenamtliche Wahlhelfer. „Viele Wahlvorstände haben sich schon gemeldet, sodass wir ganz optimistisch sind, wieder rund 200 Wahlhelfer im Einsatz zu haben“, sagt Katja Kratzius. Das Erfrischungsgeld, eine kleine Aufwandsentschädigung für die Wahlhelfer, betrage diesmal 25 Euro. „Das hat der Bundeswahlleiter so festgelegt“, erklärt Timo Günther. Das Geld bekommt die Stadt dann auch vom Bund erstattet.

Die Wahlhelfer teilen sich in Halberstadt traditionell die Zeit, es gibt eine Früh- und eine Spätschicht, zum Auszählen um 18 Uhr treffen dann wieder alle im Wahllokal zusammen. Ab 7.30 Uhr werden die Wahlhelfer im Einsatz sein, um alles vorbereitet zu haben, wenn um 8 Uhr die Wahllokale öffnen. Das Auszählen wird Konzentration erfordern und ist klar geregelt, da jeder Wähler einen Kandidaten direkt wählt, Parteien aber mit seiner Zweitstimme.

Wer Lust und Zeit hat, bei der Wahl zu helfen, kann sich ab sofort bei Bonny Hupe oder Katja Kratzius melden, Telefon (0 39 41) 55 10 55 oder 55 10 10 sowie per E-Mail an wahlbuero@halberstadt.de.