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Sportverein Osterwieck Die Schläuche bleiben künftig eingerollt

Nicht kleckern, sondern klotzen: Welche Investitionspläne der Sportverein Eintracht jetzt in den Fokus rückt.

Von Mario Heinicke 16.05.2021, 23:04
Das ist nur die Hälfte der Schläuche, die Rainer Dube bisher stets zum Bewässern des Sportplatzes ausrollen muss.
Das ist nur die Hälfte der Schläuche, die Rainer Dube bisher stets zum Bewässern des Sportplatzes ausrollen muss. Foto: Mario Heinicke

98.000 Euro wird der Sportverein Eintracht in den nächsten Wochen investieren. Im Gegensatz zum Tribünenbau gibt es diesmal aber Fördermittel. Mit 90 Prozent der Kosten sogar eine sehr hohe Förderung aus Mitteln der Europäischen Union. Die großen Themen Umwelt, Klima und Ressourcenschonung spielten dabei eine Rolle, berichtete Übungsleiter Bastian Hahmann.

Es sind verschiedene Einzelvorhaben, die Sportler jetzt mit dem Fördergeld umsetzen können. Sowohl im Ratsgarten-Sportgelände als auch draußen auf dem Anger.

Schläuche bleiben jetzt im Schuppen

Dass der Fußballrasen im Ratsgarten in der Vergangenheit mitunter wie ein Heiligtum behandelt wurde, liegt am dünnen „Unterbau“. Die Erdschicht, auf dem der Rasen wächst, reicht nicht so tief wie anderswo. Deshalb wird der Rasen so gut es geht geschont. Punktspiele finden hier statt, das Training aber möglichst auf dem Anger. Zuletzt, als der Anger nicht mehr bespielbar war, auch in den Nachbardörfern Berßel und Schauen, erinnerte Fußball-Abteilungsleiter Ulf Wagner. In der warmen Jahreszeit sei das Bewässern des Rasens im Ratsgarten umso wichtiger. Im Verein hat diese Aufgabe Rainer Dube übernommen, zuvor langjähriger Eintracht-Trainer. Er muss dann etliche 20-Meter-Rollen Feuerwehrschläuche ausrollen, um das Wasser über Verteiler zu den drei Rasensprengern zu führen. Eine aufwändige und kräftezehrende Angelegenheit.

Dank der Fördermittel bekommt der Sportplatz nun eine automatische Rasensprenganlage. An zwölf Stellen werden Rasensprenger im Boden versenkt, die automatisch hochfahren und die Wiese bewässern. Steuerbar über eine App, so dass hier letztendlich auch Wasser gespart werden kann. Das kommt übrigens aus einem Brunnen, der in dem Zuge eine neue Pumpenanlage erhalten soll. Die schmalen Schläuche zu den zwölf Rasensprengern werden unauffällig unter der Grasnarbe verlegt.

Mähroboter und nachhaltige Gedanken

Zur Pflege des Grüns kauft sich der Verein einen Mähroboter. Das bringt mehrfache Ersparnis: Zum Rasenmähen muss kein Vereinsmitglied mehr Zeit aufbringen. Der Sprit und dessen Kosten für den Rasentraktor werden eingespart. Und nicht zuletzt die Entsorgungskosten für den Rasenschnitt. Den Anger-Sportplatz wird der Verein aber weiterhin auf herkömmliche Weise bearbeiten.

Aber auch draußen auf dem Anger kommt ein Teil des Fördergeldes zum Einsatz. Der Fußballplatz erhält eine Barriere ringsherum. Sie wird aber zu beiden Stirnseiten jeweils eine Öffnung haben.

Die sechs Masten der Flutlichtanlage werden mit jeweils zwölf LED-Strahlern bestückt. Was Stromkosten spart und für die Fußballer künftig auch Pflichtspiele unter Flutlicht ermöglichen wird. Denn das Licht ist dann heller und wirft keine Schatten mehr.

Um solch einen Fußballrasen im Ratsgarten wie 2016 gegen den 1. FC Madeburg bieten zu können, ist vor allem viel Wasser notwendig. Nun wird unter anderem in eine Bewässerungsanlage investiert.
Um solch einen Fußballrasen im Ratsgarten wie 2016 gegen den 1. FC Madeburg bieten zu können, ist vor allem viel Wasser notwendig. Nun wird unter anderem in eine Bewässerungsanlage investiert.
Foto: Mario Heinicke