Gestohlener Hund zurück bei Besitzer

Halberstadt l Wie die beiden Neunjährigen da so auf der Couch sitzen und schmusen, kann das Bild perfekter nicht sein: Da die Beagle-Hündin Holly, die sich von sprichwörtlich turbulenten Stunden erholen muss und sichtlich froh ist, wieder auf „ihrem“ Sofa zu dösen. Und dort John-Pascal, der einfach nur glücklich ist, dass seine Holly zurück ist. Wobei „seine“ relativiert werden muss: Holly ist Bestandteil der Familie, und zu der gehören noch Mutter Nicole Genso und deren Partner Manuel Schattenberg. Und die sind als Trio überglücklich, dass die ungewissen Stunden vorbei sind und „ihre“ Holly wieder da ist.

Ein bislang unbekannter Mann hatte Holly am Mittwochabend an den Rathauspassagen gestohlen. „Wir waren nur kurz drin, um was umzutauschen“, berichtet die 31-Jährige. Als sie wieder rauskamen, war Holly weg. Allerdings gab es dank einiger Jugendlicher sofort Hinweise: Ein Mann, der regelmäßig auf einer Bank an der Passage sitzen und trinken soll, habe das angeleinte Tier mitgenommen.

„Wir sind sofort los und haben alle denkbaren Wege abgesucht und nach Holly gerufen“, berichtet die Besitzerin. Dabei hätten sie die Jugendlichen, denen sie sehr dankbar sei, unterstützt. Allerdings blieb die Suche erfolglos. Da sie ihr Telefon nicht dabei hatte, konnte sie auch nicht sofort die Polizei einschalten.

Das sei umgehend nachgeholt worden. „Ich bin nach Hause, habe Hollys Papiere geholt und bin zur Polizei.“ Auch dort sei nicht lange gefackelt worden. Weil der – wie es im Polizeideutsch heißt – erste Angriff immer der erfolgversprechendste ist, düste mindestens eine Streife sofort los. Allerdings auch ohne Erfolg. In der Nacht brachen die Beamten die Suche zunächst ab. „Mein Freund, der ohnehin nicht schlafen konnte, war aber weiter unterwegs“, berichtet Nicole Genso.

Als tags drauf, am Donnerstag, die Polizei via täglichem Pressereport über den Tierdiebstahl informierte und weil die Besitzer parallel den Fall über soziale Netzwerke breit gestreut hatte, war die Information spätestens da in der Stadt rum.

Ob deshalb der Täter in Panik geriet, bleibt unklar. Sicher aber ist: Er muss Holly entweder freigelassen haben oder das Tier an einem Zaun in der Klusstraße angebunden haben. Dort fand am Donnerstag ein aufmerksamer Mann die Hündin. Er informierte die Feuerwehr. Die Kameraden übernahmen Holly, brachten sie in die Fundtierunterkunft, wo sie noch eine Nacht logierte,  bevor das Happyend perfekt gemacht wurde.

„Um 6.40 Uhr rief ein Polizist an und berichtete, dass unsere Holly wohl im Tierheim auf uns wartet“, erzählt Nicole Genso. Hollys Ohrchip musste nicht ausgelesen werden – sie hat sich sofort bemerkbar gemacht, als wir ankamen. In die riesige Freude mischt sich Dankbarkeit – an alle, die an der Suche irgendwie beteiligt waren.