Dinosaurier Schätze aus der Urzeit

Ein ganz besonderes Schatzkästlein öffneten die Halberstädter am Sonnabend - die Dinosaurier sind wieder zurück in ihrer Heimat.

Von Theo Weisenburger 28.05.2018, 01:01

Halberstadt l Die „Schatzjahre“, das große, auf drei Jahre angelegte Kultur- und Marketingprojekt der Halberstädter, bietet viele Facetten. Doch dass sich darunter auch Millionen Jahre alte Objekte befinden, das ist schon eine eigene Ausstellung wert. „Urzeitliche Schätze – Plateosaurus, Mammut & Co.“ heißt die Schau, die am Sonnabend eröffnet wurde. Bis 26. August sind im Heineanum und im Städtischen Museum die Überreste jener Wesen zu sehen, die in grauer Vorzeit die Welt besiedelten. Halberstadt gehört zu den bedeutendsten Saurier-Fundorten weltweit. Diesen Status verdankt die Stadt den Überresten von Plateosauriern, die im Jahr 1909 in einer Tongrube gefunden wurden. Als er vor zweieinhalb Jahren seine Stelle in Halberstadt antrat, habe er sich vorgenommen, diese einzigartige Sammlung bekannter zu machen, sagte Rüdiger Becker, der Direktor des Heineanums.

Dass ihm das gelungen ist, bescheinigten ihm sowohl Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke) als auch Ulrich Joger, der Direktor des naturhistorischen Museums Braunschweig. Die Ausstellung war in Zusammenarbeit mit den Braunschweigern entstanden, dort war sie auch zuerst zu sehen.

Der Nachmittag gehörte den Nachfahren der Saurier, den Vögeln, und deren Freunden. Der Förderkreis für Vogelkunde und Naturschutz am Museum Heineanum hatte zu seiner Jahresversammlung eingeladen. 2018 dürfte ein eher ruhiges Jahr werden, sagte der Vorsitzende Frank-Ulrich Schmidt. Schließlich gibt es 2018 keine „MoVo“ (Ausstellung „Moderner Vogelbilder“) in Halberstadt, die rund 250 Mitglieder des Förderkreises können sich anderen Aufgaben widmen. Sie kümmern sich um die Beschriftung der Kolibri-Sammlung oder neuen Schaukästen. „Eher Kleinkram“, meint Schmidt, aber dennoch wichtig, um das Heineanum in seiner Arbeit zu unterstützen.

In einer anderen Angelegenheit könnte der Förderkreis im Übrigen selbst Hilfe benötigen. Zwar erhält er Förderung aus dem Eler-Programm der Europäischen Union, insgesamt 300 000 Euro für drei Jahre. Doch ehe das Geld ausgegeben werden kann, sind bürokratische Hürden zu überwinden. Er wünsche sich beim Land eine Stelle, bei denen Fördermittelempfänger wie sein Verein Tipps und Hinweise zum korrekten Umgang mit diesen Geldern erhalten können, sagte Schmidt. Schließlich sei der Förderkreis auch für das Land tätig, Zeitverzögerungen seien deshalb für alle ärgerlich.

Das in Halberstadt angesiedelte Rotmilanzentrum sei mittlerweile besser aufgestellt, sagte Schmidt: „Wir haben eine dritte befristete Stelle.“ Allerdings werde das Zentrum weiterhin ausschließlich projektbezogen gefördert. Eine institutionelle, also eine gesichert und regelmäßig fließende Förderung wäre zwar sehr schön, sagte der Förderkreis-Vorsitzende. Aber er hat wenig Hoffnung: „Das ist eine Illusion.“