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Ehrung Verdienstmedaille für verdutzte Pfarrerin

Hannah Becker war 20 Jahre lang das geistliche Gesicht des Halberstädter Cecilienstifts. Zum Abschied gab es zwei Ehrungen.

Von Sabine Scholz 13.07.2020, 01:01

Halberstadt l Bevor sie nach vorne trat, wischte sich Hannah Becker gestern verstohlen eine Träne aus dem Gesicht. 20 Jahre lang war sie im Halberstädter Cecilienstift als Vorsteherin und Pfarrerin tätig gewesen. Gestern nun wurde sie mit einem Gottesdienst im Dom in den Ruhestand verabschiedet und reich beschenkt. Nicht nur von Mitarbeitern, Betreuten und Bewohnern der zum Cecilienstift gehörenden Einrichtungen.

Sie habe in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit und vor allem für Menschen gesorgt, sagte Oberbürgermeister Andreas Henke (Die Linke) in seinem Grußwort zur Verabschiedung. Er habe Hannah Becker im Zusammenwirken zwischen der Stadt Halberstadt und dem Cecilienstift kennen und schätzen gelernt. Das Cecilienstift sei eine verlässliche Konstante dabei, Menschen aller Generationen, unterschiedlichen Gesundheitszustands zu umsorgen und so zu ihrem Wohlfühlen in der Stadt beizutragen. „Diese Form der Daseinsvorsorge, die die Kommunen leisten, hat der Gesetzgeber kaum bis gar nicht berücksichtigt“, sagte Henke. Die Stadt könne zudem diese Aufgabe gar nicht aus eigener Kraft bewältigen, weshalb es Partner brauche, die zuverlässig seien und mit hohem Anspruch gegenüber sich selbst sowie an die eigenen Angebote agiere – so, wie es das Cecilienstift tue. Hannah Becker habe diesen Prozess wesentlich mit begleitet, weshalb die Stadt ihr nicht nur Grüße mit in den wohlverdienten Ruhestand geben wolle. Henke überreichte in seinem und im Namen des bereits im Urlaub weilenden Stadtratspräsidenten Volker Bürger (CDU) der verdutzten Pfarrerin die Verdienstmedaille der Stadt Halberstadt.

Es war nicht die einzige Ehrung für Hannah Becker. Sie erhielt als Zeichen des Dankes und der Wertschätzung zudem das Kronenkreuz in Gold der Diakonie Deutschland.