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Spielplatz Ein Ort der guten Nachbarschaft

Dank vieler fleißiger Helfer gewinnt der Spielplatz von Aderstedt immer weiter an Gestalt.

Von Ramona Adelsberger 01.05.2019, 04:00

Aderstedt l Ähnlich wie auf einem Wimmelbild ging es beim Arbeitseinsatz auf dem Spielplatz in Aderstedt zu. An vielen Stellen waren emsige Helfer zu entdecken. „Wir haben unser Tagesziel erreicht und die Pfosten für das Sonnensegel gesetzt, eine Hinweistafel aufgestellt, verschiedene Stauden, Blumen und Sträucher gepflanzt und die Kriechröhre eingemauert“, fasst Ortsbürgermeister Maik Berger (SPD) zufrieden zusammen. Gekommen seien Helfer aus Aderstedt, Schwanebeck und sogar aus Halberstadt. „Ich freue mich über die Unterstützung des SPD-Ortsverbandes Halberstadt.“

Dieser Spielplatz ist ein Gemeinschaftsprojekt von Vereinen und Bürgern aus Aderstedt und Schwanebeck und somit gemeindeübergreifend. Das eine solche Zusammenarbeit durchaus nicht selbstverständlich ist, zeigt die Wertschätzung des bundesweit agierenden Netzwerks Nachbarschaft, das dieses Spielplatzprojekt im Rahmen des Wettbewerbs „Die schönsten Nachbarschaftsaktionen 2018“ mit einem Preis bedacht hat.

Neben einem Schild, das die Handschrift des bekannten Künstlers Janosch trägt, gehört auch ein Akku-Bohrschrauber zum Preis. „Wir übergeben diesen Preis an Tino Weber, der uns von Anfang an immer tatkräftig unterstützt“, verkündete Christina Brehmer vom Förderverein der Petri-Sekundarschule Schwanebeck. Und auch an diesem Tag ist Tino Weber selbstverständlich wieder mit seinem Mini-Bagger nach Aderstedt gekommen, mit dem alle Erdarbeiten zum Kinderspiel werden.

Mit dabei war auch Regine Leipold, die Ideengeberin dieses Spielplatzes, der als naturnaher Spiel- und Bewegungsraum entstanden ist. Sie habe ihren Kopf voller weiterer Dinge, die nach und nach umgesetzt werden, verriet die Pädagogin. In diesem Jahr sollen weitere Sitzgelegenheiten dazu kommen, Bäume werden gepflanzt und der Kriechtunnel soll ein Geländer erhalten und überkletterbar werden. Ein Baumstamm wird zum Baumtelefon. „Wenn unser Plan aufgeht, haben wir in diesem Jahr noch eine ganz besondere Überraschung vor“, sagte Regine Leipold lächelnd, genauer wollte sie noch nicht werden. „Wir haben einen Antrag auf Fördermittel gestellt und erst, wenn wir das Geld auch wirklich haben, verraten wir mehr“, ergänzte Christina Brehmer. Die schwierige Frage nach dem Eigenanteil, der bei jedem Fördermittelprogramm zu leisten ist, beantwortete Maik Berger: „Das übernehmen die Schwanebecker und dafür sind wir außerordentlich dankbar.“ Das sei für ihn ein echter Beweis guter Nachbarschaft.

„Wir konnten mit dem Aus- und Weiterbildungszentrum (AWZ) auch einen neuen Partner für unser Projekt gewinnen. Im AWZ ist die neue Hinweistafel entstanden, die jetzt auf dem Spielplatz steht. Nun ist hier genügend Platz für die Geschichte dieses besonderen Spielplatzes und die Spielplatzordnung, die von Kindern- und Jugendlichen erarbeitet wurde.

Im Anschluss an den Arbeitseinsatz kam das AWZ unter der Leitung von Angelika Arndt dann auch direkt mit einer Hüpfburg und einer Bastelstrecke zum Spielplatz. Die Kinder konnten Bilder malen, oder Tiere und Reliefs aus Gips bunt bemalen und mit nach Hause nehmen. Die Erwachsenen entspannten sich bei Kaffee und Kuchen, zu dem die Aderstedter als Dankeschön eingeladen hatten.

Unter den Helfern war auch Landwirtin Gabriele Stache aus Aderstedt. Sie arbeitete mit weiteren Helferinnen auf dem Kräuterbeet und erklärte:. „Wir verkleinern das Beet und legen hier eine Blumenwiese für Bienen und Insekten an.“ Hintergrund dieser Aktion ist das Insektensterben, dem das Netzwerk Blühende Landschaft entgegentreten möchte. Dazu passt die Idee der Kinderfeuerwehr Aderstedt, die hier ein Insektenhotel aufstellen wird. „Dieses Insektenhotel bauen wir im Rahmen unserer Dienstnachmittage“, erklärt Jugendwartin Cindy Palis, die ebenfalls beim Arbeitseinsatz aktiv dabei war.