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Eine Tasse Kaffee Nicht warten, bis die Dinge zu einem kommen

Uta Hrncirik hat in Halberstadt viel auf den Weg gebracht. Ohne sie gäbe es wohl die hiesigen Seniorentanzgruppen nicht.

Von Renate Petrahn 18.02.2018, 09:13

Halberstadt l Es ist ihre Sache nicht, zu warten, bis die Dinge zu ihr kommen.

Wenn Uta Hrncirik etwas umsetzen will, dann geht das zielgerichtet und schnell, schon immer. Für sie und ihre Mitstreiterinnen gilt das Motto: „Senioren in Bewegung – wir sind dabei!“ Uta Hrnciriks Name steht in Halberstadt vor allem für die Musik am Nachmittag und den Seniorentanz, beides Dinge, die 2017 und 2018 ein besonderes Jubiläum hatten beziehungsweise haben.

Was 1992 als zartes Pflänzchen im Rahmen der offenen Altenarbeit im Sozialamt des früheren Landkreises Halberstadt begann, ist heute ein starker und dicht verzweigter Baum geworden mit Aussicht auf langen Bestand. Nach einem von zwei Referentinnen aus Niedersachsen initiierten Grundlehrgang zur Ausbildung von Tanzleitern, gewann die Seniorentanzbewegung zunehmend an Boden – dank der dynamischen Förderung durch Uta Hrncirik, für die Tanzen zugleich Hobby und Leidenschaft ist.

Oder wie Uta Hrncirik es selbst sagen würde: „Tanzen hält bei Alt und Jung Körper, Seele, Geist in Schwung“. Dieser Satz erklärt perfekt, warum sie noch heute persönlich einen Tanzkreis in Halberstadt leitet und noch lange nicht ans Aufhören denkt.

Als Mitte der 1990er Jahre Hartmut Zimmermann von der Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation München Kontakt zu Uta Hrncirik aufnahm, schlug die Geburtsstunde für ein neues Veranstaltungsformat in Sachsen-Anhalt. Zimmermann, Mitglied der Stiftungsleitung und unter anderem auch für die Musik am Nachmittag zuständig, fragte die damalige Landesvorsitzende des Seniorentanzes Sachsen-Anhalt, ob sie sich vorstellen könnte, diese Konzertreihe auch in Halberstadt zu etablieren. Und Uta Hrncirik konnte.

Da keine entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung standen, fuhren die Musikbegeisterten um Uta Hrncirik zunächst nach Bad Lauchstädt – hier fand die „Uraufführung“, das erste Konzert der „Musik am Nachmittag“ in Sachsen-Anhalt, statt – und dann ins AMO nach Magdeburg.

Seit der feierlichen Einweihung des neuen Rathauses im Oktober 1998 findet nun die „Musik am Nachmittag“ im Halberstädter Rathaussaal, zweimal jährlich, im Frühjahr wie im Herbst, statt. An die 200 Menschen, zumeist ältere, haben so regelmäßig die Gelegenheit, gemeinsam mit Gleichgesinnten klassische Musik auf hohem künstlerischem Niveau zu hören.

Heute wird die „Musik am Nachmittag“ durch die Stiftung in enger Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Halberstadt, Gabriele Grau, und Uta Hrncirik organisiert. Unterstützung kommt vom Seniorenbeirat der Stadt Halberstadt, den Halberstädter Seniorentänzern und den Senioren der HaWoGe.

Im Blick zurück schätzt die heute 77-Jährige ein: „Ich habe immer viel Rückhalt bekommen, seit ich in der Seniorenarbeit aktiv bin. Dafür bin ich dankbar und auch dafür, dass wir gemeinsam viel erreicht haben und vielen Menschen Freude bereiten konnten.“