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Feste Das Jubiläum frühzeitig im Blick

Göddeckenrode hat mit seiner Feier zum 300-jährigen Bestehen der Dorfkirche vom Sommerwetter profitiert.

Von Mario Heinicke 24.05.2018, 08:00

Göddeckenrode l Wer in Göddeckenrode historische Daten sucht, ist bei Jörg-Andreas Altenburg richtig. Seit 2018 ist er vom Wülpe- röder Ortschaftsrat bestätigter Ortschronist für die drei Dörfer der Gemeinde. Mit der Geschichte aber beschäftigt er sich schon seit vielen Jahren. Und so hatte er auch frühzeitig das Kirchenjubiläum im Blick. 2017 setzte sich eine Planungsrunde um die Kirchenvorstände Saskia Kampe und Iris Barner zum ersten Mal zusammen.

Herausgekommen ist ein zweitägiges Fest, das Altenburg als „tollen Erfolg“ bezeichnete. Immerhin kommt es nicht alle Tage vor, dass sich 160 Leute aus dem Ort und Umgebung zu einem Gottesdienst in Göddeckenrode einfinden.

Mehr hätten auch kaum in die kleine Kirche gepasst. Im Vorfeld war die Orgel gereinigt und repariert worden. „Die Klangqualität ist jetzt super“, sagte Jörg-Andreas Altenburg.

Göddeckenrodes Kirche wurde nicht in einem Jahr gebaut. 1718, genau am 21. März, fand die Grundsteinlegung statt, berichtete der Chronist. Bereits 1713 wurde begonnen, den Turm zu errichten. Nutzbar wurde das Gotteshaus erst 1720. Das war das Jahr, in dem der Altar eingerichtet wurde.

Die Geschichte wurde zum Jubiläum auf zwei Wegen vermittelt. Jörg-Andreas Altenburg und die Hornburgerin Dr. Sibylle Heise hielten einen Vortrag.

Wobei Altenburg über den Ort sprach und Heise über den Kirchenaltar. Darüber hinaus verfassten sie zusammen mit Mona Dorn ein 80-seitiges Buch über die Kirche.

Dorn hatte sich mit dem Chronogramm beschäftigt, das in die Südseite der Langhausfassade eingefasst ist. Die Tafel nennt wichtige Personen des Ortes jener Zeit. Am Rand, das wurde erst jetzt deutlich, ist der Name des Bildhauers Georg Froböse verewigt. Er hatte seinerzeit den Altar gefertigt.

In dem Zuge besichtigten Göddeckenröder in der Abbenröder Kirche ein Porträtbild vom Vater des damaligen Pastors Chrysander. Vermutet wird, dass der Pastor unter einer Steinplatte vor dem Altar in Göddeckenrode begraben ist.

Beim ökumenischen Gottesdienst am Pfingstsonntag mit den Pfarrern Stephan Eichner und Stefan Hansch sorgte die Osterwiecker Kantorei für die musikalische Begleitung. Am Abend sang der Gospelchor „Smart Voices“ aus Sehlde zum Konzert.

Am Tag darauf wurde es noch einmal musikalisch. Der Posaunenchor Vienenburg begleitete zunächst eine Familienandacht mit Ursula Matzelt und anschließend vor der Kirche das Bürgerfrühstück. Dazu hatten sich etwa 80 Personen eingefunden.